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Am 19.6.2011 wurde der Wanderweg „Kurfürstlicher Thiergarten“ zwischen Arnsberg und Müschede eröffnet. Zwischen 1653 und 1659 ließ  Kurfürst Heinrich von Bayern den kurfürstlichen Tiergarten anlegen. Im und entlang des ehemaligen Wildparks führt die sehr schöne Wanderroute. Die etwa 12 Kilometer lange, kulturhistorische Wanderroute Kurfürstlicher Thiergarten AR1 ist mit einem weißen Hirsch vor zwei grünen Bäumen gekennzeichnet. 
41 Erlebnisstationen warten auf den Wanderer.
Heute haben wir den Weg erkundet. Als Einstieg haben wir die Jägerbrücke gewählt. Von der Jägerbrücke und dem Jägerhaus (Station 1) (Jetzt „Pizzeria Bei Bino“ neben Getränke Korte“) geht es entlang dem Ruhrtalradweg durch die Tiergartenstraße. Station 3 bildet das Viadukt. Den Abstecher zur Station 4 (Pulvermühle und Pulverhaus) war nicht so spannend, da leider nichts von den Gebäuden erhalten ist und zurzeit an der Station noch kein Nachbau steht. Nach einigen 100 Metern weicht man bei der Station 5 vom Ruhrtalweg ab und ein kleiner Pfad führt zum Rittergut Obereimer (Station 7 – jetzt ist hier das Forstamtsgebäude). Der Weg führt unter der Bahnunterführung nach rechts in den Wald. Im Gebiet der Hebreme lassen sich hier noch alte Teichanlagen erkennen (Station 9). Es geht weiter in den Wald wo man weitere Sammelgräben und auch alte Hohlwege erkennbar sind. Es geht vorbei an einer Naturwaldzelle. In diesem Bereich ist das betreten des Waldes untersagt. Ebenfalls darf hier nichts entnommen werden, beziehungsweise fremde Pflanzen eingeführt werden (Station 13). Am alten Grenzwall des Tiergartens macht man einen kleinen Abstecher Richtung Müschede/Hüsten. Hier kann man an den Stationen 16 bis 18 eine fast 400 Jahre alte Eiche, einen alten Grenzstein und die Schwedenschanze in der Hebreme bestaunen (Schwedenschanzen sind Befestigungs- und Grenzwälle).
Dann geht es wieder zurück und nach der Grenze des alten Tiergartens führt der Weg entlang des Baches Teufelssiepen entlang der künstlich angelegten Teiche Gockelsteich und Teufelsteich (Stationen 19 und 20). Auch ein Wolf ist hier im Wald zu bestaunen (natürlich kein  echter ;o) )
Vorbei geht es steil bergauf  an einem Wasser-Widder (welcher zur Förderung von Wasser ohne Energiezufuhr diente). Hier, im Bereich des Tempelbergs kann man ein historisches Bergbaugebiet bestaunen. Geschafft: Nach einem harten Anstieg steht man vor dem Haus Kapune vor dem Kurfürstlichen Tempelberg. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur höchsten Erhebung des Thiergartens.
Ein kleiner Stich den Berg hinauf und wir stehen auf dem Kurfürstlichen Tempelberg (Station 26). Wild haben wir nicht gesehen, aber man konnte sich gut vorstellen, dass man von hier oben aus, hinter einer guten Deckung, damals ganz einfach reichlich Wild erlegen konnte. Leider wird im Haus Kapune keine Wirtschaft mehr betrieben, ansonsten wäre hier, nach dem steilen Anstieg, ein idealer Punkt für eine Rast. Nun geht es wieder bergab und am Haus Kapune vorbei. Auf den Berg ins Tal trifft man auf einen alten befestigten Weg (Station 27). Im Gegensatz zu den noch älteren Hohlwegen wurden vor rund 100 Jahren mit (Fluss-)steinen die Wald-und Wirtschaftswege befestigt. Ein Highlight waren die nachgebauten Köhlermeiler mit Köhlerhütte (Station 29). Hiervon zweigt ein kleiner Rundweg in den Wald ab, welcher alte Ackerterrassen zeigt (Station 28). Wieder vorbei an den Köhlerhütten und Köhlermeilern gibt es einen lohnenswerten Abstecher bergab zur Grenze des Thiergartens  zur Station 30 (Wall des Thiergartens). Weiter unten angekommen konnten wir sehr gut den Wallverlauf erkennen. Hier, an der Station 30 war ein Teil des Walls (wie früher) mit einem aufgesetzten Zaun und einer Hecke eingefriedet. Es geht wieder zurück und wir biegen auf den Hauptwanderweg. Hier geht es steil abwärts. Teilweise war der Weg an dieser Stelle sehr morastig. Bewundern kann man hier drei alte und riesige Naturdenkmäler (Station 31 und 32), die Goethe-Eiche, die Schiller-Buche (leider 2007 beim Orkan Kyrill umgefallen, aber trotzdem immer noch gewaltig) und die Max-Heinrich-Buche. Es geht weiter bergab Richtung Seufzertal. Hier überquert man die Kreisstraße 2 und auch noch einmal den alten Wall des Thiergartens. Aufpassen muss man bei der Überquerung der Straße Im Seufzertal (Wennigloh-Arnsberg), hier fuhren heute die Autos sehr schnell und der steile Pfad zur Station 34 war leider zu matschig und rutschig, sodass man ein Stück an der Straße entlanggehen musste (die Stelle wurde bereits ausgebessert, siehe “updates”). Vorbei geht es am Eisenberg, auf welchem auch vor langer Zeit nach Eisenerz geschürft wurde (Station 35). Nun geht es wieder weiter bergan. Ein alter Hohlweg (Hüttenweg) ist besonders gut bei Station 36 ersichtlich. Der Anstieg endet auf dem Kreuzberg. In diesem Bereich kann man zum einen die Kreuzbergkapelle und die Überreste der Rüdenburg (Station 38) erkunden. Auf dem Kreuzberg findet alljährlich das große Arnsberger Osterfeuer mit Feuerwerk statt (2011 wurde aufgrund der Trockenheit und Waldbrandgefahr das abbrennen des Osterfeuers ausgesetzt). Nun geht es über den Prozessions- und Kreuzweg (Station 41) steil bergab zum Ausgangspunkt.

Unser Fazit: Der Wanderweg ist sehr schön angelegt und die einzelnen Stationen sind zum Teil sehr schön gestaltet. Aufgrund des gut ausgebauten Wanderwegenetzes kann man teilweise die Thiergartenroute abkürzen oder auch nur ein Teil der Thiergartenroute erwandern. Da der Weg teilweise sehr naturbelassen ist, ist festen Schuhwerk Pflicht! Unbedingt zu empfehlen ist der Erlebnis-Wanderführer „Kulturhistorische Route – Kurfürstlicher Thiergarten Arnsberg“. Mit einigen „Lese- und Fotopausen“ haben wir heute etwa 3,5 Stunden für den Weg benötigt. 
Der interessante 135 Seiten starke Wanderführer kann übrigens für nur 7,50 Euro an folgenden Stellen erworben werden:

  • Verkehrsverein Arnsberg
  • CAB-Bücherstudio (in Alt-Arnsberg)
  • Buchhandlung Houtermans (in Alt-Arnsberg)
  • Bücher-Eck Engelbertz (in Hüsten)
  • Mayersche Buchhandlung (in Neheim)
  • Sauerland-Museum
  • Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald

Weitere Informationen erhält man auf folgenden Seiten:

http://www.erlebnis-waldkultur-arnsberg.de/

http://www.arnsberger-heimatbund.de/

http://www.adh-mueschede.de/index.htm

Ein paar Fotos gibts im Fotoalbum von Neheim-Huesten.de

Spaziergang auf dem Wanderweg AR1_1

Bild 1 von 49

update 31.07.2011: In den kleinen Stich von der Landstraße runter zur Station 34 wurden Stufen eingearbeitet.

p.s. eine schöne geocaching Runde durch den Thiergarten gibts unter www.geocaching.com (KTA)

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