In ganz Deutschland wurden Menschen auf die gefangenen Aktivisten aufmerksam gemacht. Greenpeace Arnsberg war ebenfalls dabei und verteilte um Sonntag beim Freskenfest in Neheim über 100 Flyer, die auf die Inhaftierung der Greenpeace-Aktivisten aufmerksam machen und die Besucher baten, sich dem weltweiten Protest anzuschließen. Auch im Internet können Menschen eine Protestmail an die russische Botschaft in Berlin senden (bit.ly/freethearctic30). In rund 30 Ländern finden derzeit Protestaktionen vor russischen Botschaften und Konsulaten statt, bei denen sich Menschen für eine Freilassung der Greenpeace-Aktivisten einsetzen. Darunter Städte wie Stockholm, Mexiko-Stadt, Istanbul, Taipeh, Tokyo oder Berlin und Hamburg. Insgesamt haben bisher knapp eine Million Menschen im Internet eine Petition für die gefangenen Aktivisten unterschrieben.
Gazprom-Plattform ist untauglich für die Arktis
Gazprom kommt mit der Ölförderung in der Petschorasee nur langsam voran. Die Förderung sollte ursprünglich 2011 beginnen und musste immer wieder aufgeschoben werden. Grund dafür sind vor allem technische Probleme. Gazproms Plattform ist aus ausrangierten Teilen zusammengebaut worden und entspricht nicht den aktuellen russischen Sicherheitsstandards. Einige Teile der Prirazlomnaya-Plattform sind bereits 1984 gebaut worden und wurden in den späten 90er Jahren gegen Eisgang verstärkt. Der Konzern hat keine ausreichenden Notfallpläne für einen eventuellen Ölunfall. Notwendige Rettungsmittel sind tausend Kilometer entfernt. Die rauen Wetterbedingungen der Arktis können jeden größeren Ölunfall zur Umweltkatastrophe werden lassen.
Die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace kämpft seit zwei Jahren für ein Schutzgebiet rund um den Nordpol. Wer sich daran beteiligen will, kann im Internet unter www.savethearctic.org seine Stimme für die Arktis abgeben.