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Die Zahlen zur Cyberkriminalität sind in den letzten Jahren explodiert. Wobei die Dunkelziffer, also nicht gemeldete Fälle, ebenfalls sehr hoch ausfallen dürften.  2018 gab es 271.864 Fälle, in denen Täter das Internet als Tatmittel nutzen. Das sind mittlerweile fast 5 Prozent aller Straftaten. Nur beim sogenannten Phishing beim Onlinebanking gab es einen leichten Rückgang. So wurden 2018 nur 723 Fälle gemeldet, was einem Rückgang von 49 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die größte Gefahr ist aber derzeit der Warenbetrug im Internet, wobei der Täter zwar das Geld kassierte, letztlich aber nie liefert. Es gibt jedoch vielfältige Punkte, wie Sie sich davor schützen können.

Warenbetrug vermeiden

Bei diesen Straftaten erkennen wir zwei Tätergruppen. Den Einzeltäter und die organisierte Kriminalität. Der Einzeltäter nutzt vor allem die privaten Kleinanzeigen für Waren, aber auch Immobilienportale für den Kautionsbetrug.

Günstige Artikel sind auf vielen Kleinanzeigenmärkten zu finden. Nicht immer muss dahinter ein Betrüger stecken, doch in einigen Fällen kann das durchaus sein. Vorauszahlung ist die übliche Zahlungsweise, wenn die Artikel per Versand bezogen werden. Versuchen Sie daher, auch bei geringen Werten, mit dem Käufer Kontakt aufzunehmen. Vor Zahlung erfragen Sie seine Adresse, die Sie dann zum Beispiel über Google Maps einmal näher ansehen können. Manchmal entpuppen sich diese Wohnadressen als Brachland oder Lagerhallen.

Es gibt noch einen ganz einfachen Trick. Auch wenn Sie weit weg wohnen sollten, erwähnen Sie, dass Sie durch Zufall in einigen Tagen in der Nähe wären und die Ware persönlich abholen könnten. Lässt sich der Verkäufer darauf ein, ist das ein gutes Zeichen. Für größere Beträge gibt es Treuhandanbieter, die zwischen den Parteien vermitteln und das Geld erst freigeben, wenn der Käufer den ordentlichen Erhalt bestätigt hat.

Organisierte Kriminalität

Diese Gruppen sitzen oft im Ausland und gehen wesentlich versierter, praktisch schon effizient vor. Sobald eine Webseite (Domain) zur Löschung kommt (etwa, weil der vorherige Besitzer seine Webpräsenz einstellt), greifen Sie zu, registrieren diese neu und veröffentlichen darauf einen Fake-Shop. Zu finden sind häufig Markenartikel zu wirklich günstigen Preisen. Das der Domainname zum Beispiel Tierbetreuung-xxxx lautet und dort hochwertige Küchen zu saugünstigen Preisen angeboten werden, fällt  den meisten Nutzer kaum auf.

Worauf Sie achten sollten:

Aber nicht nur Shops werden gefakt. Auch Glücksspielseiten werden immer mal wieder kopiert. Wie sicher Online-Casinos heute sind, lässt sich ebenfalls anhand der unten aufgeführten Punkte erkennen.

  • Gibt es ein ordentliches Impressum?
  • Ist der Kundenservice erreichbar oder nur ein Anrufbeantworter?
  • Gibt es Erfahrung zu dem Shop (Google-Suche: XXX Shop Erfahrungen)?
  • Welche Zahlungen sind möglich?
  • Gibt es eine Lizenz (bei Casinos)?

Auch hier gilt, geben Sie einfach die Adresse des Impressums (sofern vorhanden) einmal bei Google Maps ein.  Achten Sie besonders darauf, wie die Zahlung erfolgen soll. Vorauszahlungen sind immer ein Problem. Mittlerweile bieten viele seriöse Shops schon Klarna,  Amazon oder PayPal an. Das bietet eine höhere Sicherheit. Sofern das Bauchgefühl jedoch grummelt, empfehlen wir lieber bei einem bekannten Shop einzukaufen, auch wenn die Preise dort höher sind.

Kautionsbetrug steigend

Ein relativ neues Problem ist der Kautionsbetrug. Auf nahezu allen Seiten ist diese Masche zu finden. Bevorzugt bei Ferienimmobilien. Aber auch bei ganz normalen Mietwohnungen. Der Eigentümer/Vermieter sitzt (befindet sich) plötzlich im Ausland und wünscht eine schnelle Abwicklung. Kaution zahlen, Schlüssel wird per Post geliefert. Das Perfide: Es gibt tatsächlich solche Vermieter. Doch wie soll man nun die Guten von den Bösen unterscheiden?

Die meisten Gauner gehen recht simple vor. Sie veröffentlichten zum Beispiel auf eBay (Kleinanzeigen) ein Wohnungsinserat. Schauen Sie einmal darauf, seit wann der Nutzer aktiv ist. Die meisten Betrüger haben sich erst vor wenigen Tagen angemeldet. Und noch etwas fällt auf. Die Gauner wollen seriös wirken und veröffentlichen meistens noch eine zweite Anzeige. Dabei wird irgendein X-beliebiger Artikel angeboten, der aber Vertrauen erwecken soll. Der Interessent hat so den Eindruck, der Vermieter lebt auch wirklich in dem Objekt.

Sinnvoll ist es aber in jedem Fall, die Bilder einmal bei Google (Bildersuche) zu prüfen. Denn die meisten kopieren die Fotos aus anderen Anzeigen. Auch Google Maps kann bei der Kontrolle helfen.

Fazit

Mit ein bisschen Aufwand können Sie sich in vielen Fällen vor Betrug schützen. Nehmen Sie sich Zeit, hinterfragen Sie alles. Auch wenn das Angebot verlockend erscheint, stellen Sie die Gier hinten an. Ein Täter will immer Ihr Geld, wird aber jeden persönlichen Kontakt vermeiden!

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