
Neheim. Wenn es nach dem Willen der SPD-Arnsberg und Bürgermeister Ralf Paul Bittner geht, soll die Stadt Arnsberg ein sichtbares Zeichen gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und für eine gelebte Erinnerungskultur setzen: Der zentrale Platz im neuen Wohnquartier „Am Müggenberg“ in Neheim soll künftig den Namen Margot-Friedländer-Platz tragen. Auch die Arnsberger Wohnungsbaugenossenschaft ist von der Idee sehr angetan.
Margot Friedländer, Überlebende der Shoah, wurde 103 Jahre alt und war bis zuletzt eine unermüdliche Mahnerin gegen das Vergessen. Sie besuchte Schulen, sprach mit jungen Menschen, kämpfte für Aufklärung und Menschlichkeit. Ihre Botschaft war klar: „Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon.“
„In Zeiten, in denen demokratische Werte wieder infrage gestellt werden, ist es unsere Pflicht, die Erinnerung wach zu halten und öffentlich Haltung zu zeigen“, so der Fraktionsvorsitzende der SPD Frank Neuhaus und seine Stellvertreterin Anna Lena Brandt. Bürgermeister Ralf Paul Bittner ergänzt: „Margot Friedländer hat uns genau dazu aufgerufen – dieser Platz wird ihr Vermächtnis auch in Arnsberg sichtbar machen.“
Die Benennung erfolgt bewusst an einem Ort, der für modernes, generationenübergreifendes Wohnen steht. Das von der AWG realisierte Quartier „Am Müggenberg“ ist ein Vorzeigeprojekt für sozialen Zusammenhalt, Vielfalt und städtebauliche Qualität. Der Platz in seiner Mitte wird täglich von vielen Menschen genutzt – und ist damit ideal geeignet, um Erinnerung in den Alltag zu holen.
Die SPD-Fraktion beabsichtigt in den kommenden Wochen gemeinsam mit der Stadtverwaltung und den demokratischen Parteien des Rates sowie der AWG die offizielle Benennung mit einer kleinen Gedenktafel vorzubereiten. Eine Einweihung mit Öffentlichkeit und Schulen ist natürlich vorgesehen.