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Neheim. Rund 60 Frauen fanden sich zur Veranstaltung im Pfarrheim ein. Die Referentin Prof. Dr. Katharina Gröning vertiefte ihr auf dem Frauenneujahrsempfang gehaltenes Impulsreferat. Mit Blick auf die Entgrenzung des Arbeitsmarktes stütze sie sich auf die Analyse weiterer Studien und belegte diese mit Beispielen aus Ihrer Beratungstätigkeit als Supervisorin und Coachin. Im Detail beleuchtete sie den Berufseinstieg über endgeltfreie Praktika, Ketten von befristeten Arbeitsverträgen und grenzenlose Arbeitszeiten und Verfügbarkeit. Diese haben zur Folge, dass Verselbständigungen (eigene Haushaltsführung) und Lebensplanungen in Form von Familie in spätere Lebensabschnitte verdrängt werden. Gleichzeitig werde bei einer Berufstätigkeit die unbezahlte Familienarbeit, die Erziehung, die Hausarbeit und die Pflege von Angehörigen, gerade von qualifizierten Frauen nicht mehr groß erwähnt. Diese Arbeit werde eher „weggemanagt“, obwohl sie sich innerlich dafür noch hauptverantwortlich fühlen. Aber gerade die Belastung von traditioneller Arbeit zuhause und Karriere und Beruf haben zu deutlich gestiegenen Anforderungen geführt. Gerade die Anforderungen an die Erziehungsarbeit in den letzten Jahrzehnten seien deshalb deutlich gestiegen sind. Qualifizierte Frauen hätten so oft einen zu hohen Anspruch an sich selbst, der oftmals keinen Selbstschutz beinhaltet. Dieses Zusammenwirken der Belastungen führen zu Überlastungen und großen gesellschaftlichen Veränderungen.

Das anschließende Gespräch mit der Referentin zur Entwicklung von Gegenstrategien war sehr lebhaft. Als abschließende Handlungsansätze wurden festgehalten: Die Ausrichtung der Gleichstellungspolitik auf die Probleme, einen Prozess der Information und Diskussion zur Bewusstseinsbildung und Unterstützung durch Angebote und Maßnahmen von den Bildungseinrichtungen anzuregen.

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