Vor 20 Jahren, in der Nacht vom 09. auf den 10. November 1989 fiel die Berliner Mauer und leitete damit das Ende des Kalten Krieges und die Deutsche Wiedervereinigung ein.
Zwar war Berlin von Arnsberg weit weg, aber selbstverständlich hatte der Kalte Krieg auch Auswirkungen auf die Regierungsstadt an der Ruhr. Zwischen 1945 und Anfang der 1950er Jahre kamen ca. 12 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene aus dem Osten Europas nach Deutschland. Zudem zogen bis zum Bau der Berliner Mauer am 13.08.1961 3,8 Millionen Menschen von Ost- nach Westdeutschland. Auch Arnsberg nahm Flüchtlinge von „drüben“ auf und integrierte sie in das Stadtgebiet.
Nach dem Bau der Berliner Mauer und der Errichtung des Eisernen Vorhangs traf auch Arnsberg Vorsorge für einen notfalls eintretenden „Warmen Krieg“. In der Rumbecker Straße in Arnsberg wurde ein Atombunker gebaut, in dem 0,7 Prozent der Arnsberger Bevölkerung untergekommen wären. Selbst die dort geretteten Menschen hätten nur für 14 Tage Schutz gehabt, bei einer Raumtemperatur von 30 Grad Celsius, einer Luftfeuchtigkeit von 99 Prozent, einem halben Liter Wasser und 2 Scheiben Dosenbrot pro Kopf und Tag. Es ist davon auszugehen, dass auch bei den Bunkerbewohner die Sterberate von 1/3 zu befürchten gewesen wäre.
In Holzen hatten die US-Streitkräfte Atomsprengköpfe gelagert.
Als Michail Gorbartschow, der sowjetische Generalsekretär des Zentralkommitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, ab März 1985 mit der Perestroika den Prozess zum Umbau und zur Modernisierung des gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Systems der Sowjetunion einleitete und mit Glasnost den sowjetischen Bürgern Meinungs- und Pressefreiheit gewährte, begann eine Annährung des Ostblocks an den Westen. Die latente Bedrohung eines Krieges nahm weiter ab. Als in Berlin vor 20 Jahren die Mauer geöffnet wurde, war das das Ende der DDR. Deutschland wurde am 03.10.1990 wiedervereinigt.
Auch nach Arnsberg kamen einige Bewohner der ehemaligen DDR um im westdeutschen Arnsberg ihr Glück zu finden.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, in der Zeit von 1988 bis 2004, zogen auch 3 Millionen Aussiedler und Spätaussiedler aus Ost- und Mitteleuropa nach Deutschland. Ein Teil davon kam nach Arnsberg und wurde auch hier eingegliedert und heimisch.