Eine schwarze Katze läuft von links über die Straße, man hat das Salz verschüttet und auch noch einen Spiegel zerbrochen – es muss wohl Freitag, der 13. sein, denn all diese Dinge bringen laut des Aberglaubens Unglück. Doch man kann natürlich auch dagegen ankämpfen, indem man dreimal auf Holz klopft zum Beispiel, ein weiterer Aberglaube. Derartige Aberglauben sind tief in der Kultur der Menschen verankert, oft haben diese einen Ursprung, der bereits lange Zeit zurück liegt. Sie stammen aus veralteten Wissenschaften und Brauchtümern, wie der Alchemie oder der Astrologie. Trotz der Aufklärung im 17. Jahrhundert und der Entwicklung zur wissenschaftlichen Denkweise hat sich so manch ein Aberglaube bis ins 21. Jahrhundert gehalten. Was bringt in Deutschland Glück, bzw. Unglück?
DIE SCHWARZE KATZE
Bereits seit dem Mittelalter steht die schwarze Katze für Unheil. Damals wurde sie noch mit schwarzer Magie und Hexerei in Verbindung verbracht, die schwarze Farbe stand zudem für Dämonen. Das Bild der schwarzen Katze hat sich bis heute bei vielen gehalten. Besonders wenn diese von links kommt, denn links ist immer die schlechte Seite, soll sie Unheil mit sich bringen.
FREITAG, DER 13.
Schon in der christlichen Mythologie und in den Märchen von früher galt die Zahl 13 als Unglückszahl. Auch der Freitag gilt als unheilvollster Tag der Woche. Am 13. Oktober 1307, ein Freitag, ließ der französische König Philip der 4. landesweit die Tempelritter festnehmen und töten, das war bereits der erste Schritt für den schlechten Rufs dieses Tages. Viele weitere Ereignisse und Erscheinungen, wie etwa das Buch „Friday the 13th“ von Thomas W. Lawson aus 1907 oder der Film „Freitag der 13.“, der 1916 herauskam, halfen dem Aberglauben bei seiner Verbreitung. Der Begriff „Paraskavedekatriaphobie“ beschreibt die krankhafte Angst vor diesem Tag, die Leute dazu veranlasst, keine Termine an diesem Tag wahrzunehmen.
GLÜCKS- UND UNGLÜCKSZAHLEN
Neben der 13 wird auch einigen anderen Zahlen im deutschen Aberglauben eine positive oder negative Wirkung nachgesagt. So erklärte bereits der antike griechische Philosoph Pythagoras die Zahl sieben als die perfekte Zahl, bis heute gilt sie auch in Deutschland als Glückszahl. Wie auch die 13 soll die Zahl sechs in Deutschland Unheil bringen, denn sie gilt hierzulande als „Zahl des Teufels“. Im Gegensatz dazu soll die sechs in Asien als Glückszahl dafür sorgen, dass alles wie geschmiert läuft.
SALZ VERSCHÜTTET
Wenn jemand Salz verschüttet, soll dieser sieben Jahre Unglück erfahren. Doch wenn man eine Brise Salz über seine linke Schulter wirft, soll dieses Glück bringen. Zudem ist es Brauch, jemandem, der gerade in ein neues Haus gezogen ist, zur Einweihung Brot und Salz zu schenken – das bringt Glück und Wohlstand. Dem Salz kommt beim Aberglauben eine wichtige Rolle zu. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass Salz schon früh als unentbehrlich und kostbar angesehen wurde. Im Mittelalter wurde dem Salz sogar eine heilige Kraft nachgesagt, die für Schutz und Reichtum sorgte. Das sollte man lieber nicht verschütten.
SCHERBEN BRINGEN GLÜCK – ABER NICHT DER SPIEGEL
Ein typischer Brauch in Deutschland ist der Polterabend vor der Hochzeit, an dem mit Freunden im geselligen Zusammensein Porzellan vor den Füßen des Brautpaars zerschmettert wird – es soll dem Paar das Gelingen ihrer Ehe versprechen. Doch wieso soll das Zerbrechen von Keramik und Porzellan Glück bringen? Tatsächlich ist es das laute Krachen beim Zerbrechen, das böse Geister und Dämonen vertreiben soll. Allerdings bringt nicht alles, das beim Zerbrechen scheppert Glück, denn wer einen Spiegel zerdeppert, den erwarten sieben Jahre Unglück. Angeblich soll das Spiegelbild für die Seele desjenigen stehen, der hineinsieht. Zerbricht der Spiegel, so zerbricht auch die Seele, zumindest für sieben Jahre.
Trotz Aufgeklärtheit und Wissenschaft hat sich so manch ein Aberglaub aus früheren Weisheiten bis heute in unserer Gesellschaft des 21. Jahrhunderts verankert. Ob es eine schwarze Katze, Freitag der 13. oder der zerbrochene Spiegel ist, sie alle sind noch immer Teil der alltäglichen Kultur.