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Die Wiener Aktionisten und Joseph Beuys

Gibt es eine Kunst ohne Kunstwerk? Wenn ja, was ist dann Kunst?

Diese Frage ist von zentraler Bedeutung für die Beschäftigung mit der Aktionskunst der Wiener Aktionisten und eines der seinerzeit umstrittensten deutschen Künstler, Joseph Beuys.

An ihm schieden sich in der alten Bundesrepublik die Geister. Nur wenige verstanden damals, dass seine Kunst auf einer utopischen Vision von einer besseren und menschlicheren Gesellschaft beruht, und dass alles, was auf den ersten Blick vielleicht willkürlich und provokant in den Arbeiten und Auftritten von ihm wirkt, sich einer globalen Idee unterordnet. Das bange Wissen um die Bedrohung der Natur durch den industriellen Fortschritt machte Beuys zu einem energischen Umweltschützer. Im Unterschied zu den Wiener Aktionisten, denen – ganz im Trend der 60er Jahre – der Protest gegen eine verkrustete Gesellschaft vordringlich war, verfolgte Beuys das Ideal einer geistig inspirierten und brüderlichen Gesellschaft, die mit kreativen Mitteln den Kapitalismus überwinden könnte. Von heute aus betrachtet, mag im Rückblick diese Utopie vielleicht reichlich naiv erscheinen. Sie muss jedoch im Kontext der Aufbruchstimmung der 60er Jahre gesehen werden. Alles schien möglich.

Teil 1: Wiener Aktionisten (Schwarzkogler, Nitsch, Mühl)

Teil 2: Joseph Beuys

Zwischen den beiden Vorträgen wird eine Pause eingelegt. Kaffee und Gebäck sind im Entgelt enthalten.

Leitung: Prof. Dr. Walther K. Lang

Samstag, 17.04.2010, 14:30 – 18:15 Uhr

10,00 €, Tageskasse: 15,00 €

Arnsberg, Präparandie, Sauerstr. 1

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