Foto: Stadt Arnsberg

Arnsberg. Rund 10.000 Kilometer trennen beide Städte, 17 Ziele vereinen sie: Arnsberg und die Stadt Morogoro in Tansania führen seit April 2023 eine „Nachhaltigkeitspartnerschaft“. Um über die konkrete Zusammenarbeit und gemeinsame Ziele zu sprechen, reiste eine Delegation aus Arnsberg im Februar in die afrikanische Großstadt. Sechs Tage lang dauerte der Austausch vor Ort, bei dem der Fokus auf dem Themenfeld „Kreislauf- und Abfallwirtschaft“ lag. Die „Partnerstädte“ wollen innovative Ansätze diskutieren und Lösungen für eine effektive und effiziente Abfallbewirtschaftung erarbeiten.

„Wir konnten jede Menge Impulse und Eindrücke mit nach Hause nehmen. Die Reise hat unser Vorhaben nochmal bekräftigt, lokale Lösungen für Herausforderungen zu suchen, die global angewendet werden können“, resümiert Sebastian Witte, Leiter des Referats für nachhaltige Entwicklung bei der Stadt Arnsberg.

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Unter anderem besichtigte die Delegation mit ihren Gastgeber:innen Recyclinganlagen für Plastikflaschen und Metall. Auf dem Mawenzi Public Markt, dem größten Lebensmittelmarkt der Stadt, fällt auch das höchste Abfallaufkommen der Stadt an. Da dort insbesondere Bioabfälle entstehen, wurde die Idee eines möglichen Kompostwerkes greifbarer. Zudem konnten wertvolle Einblicke in die Organisation der Abfallsammlung auf Bezirksebene in Morogoro gewonnen werden. Dies passiert durch viel Eigeninitiative und Engagement lokaler Gruppen.

Auch weitere Bereiche wurden thematisiert: Wiederaufforstung und den Erhalt der Biodiversität teilen sich beide Städte als Herausforderung. In Morogoro erfuhr die Delegation einiges über die Wiederherstellung eines lokalen Naturreservates und die Ausweitung des Ökotourismus. Ebenso beschäftigen Starkregenereignisse beide Städte zunehmend. So zerstörten in der Vergangenheit extreme Überflutungen vor Ort unter anderem eine Schule.

Foto: Stadt Arnsberg

Weitere Besuche führten die Gruppe zu einer Kläranlage, Gesundheitszentren und Schulen. Denn vor allen soll auch der Austausch zwischen Schulen in Arnsberg und Morogoro gefördert werden mit dem Ziel, Schulpartnerschaften zu etablieren. Mit einem Gruß der Hüstener Grundschule Röhrschule und der Agnes-Wenke-Sekundarschule im Gepäck, wurden die Schulen Bigwa Primary School und die Mikundi Secondary School besucht. „Ndio“, hieß es dort bei den Schüler:innen und dem Lehrpersonal: „Ja, wir möchten auch eine Schulpartnerschaft.“ Thematisch stehen dort unter anderem die Ausweitung von Schulgärten mit gemeinsamen Austausch über das Anbauen der jeweils regionalen Lebensmittel als Ideen im Raum.

Zurück in der Heimat, wurde weiter am Aktionsplan gearbeitet, der während der Reise begonnen wurde. Dieser soll die Grundlage für eine langfristige und nachhaltige Zusammenarbeit bilden. Sebastian Witte betont, dass es sich bei dem Austausch nicht um Entwicklungshilfe handelt: „Die Partnerschaft zwischen den beiden Städten ist als eine Kooperation auf Augenhöhe konzipiert, die wertvolle Erkenntnisse und Erfahrungen für beide Seiten bringt.“

Wie geht es jetzt weiter in dem Projekt?

Um die Projekte weiter zu konkretisieren ist ein weiterer, vertiefter Expert:innenaustausch geplant. Ziel ist es jetzt auch, den Kontakt zwischen den Schulen aufzubauen und dort in einen regelmäßigen Austausch zu kommen. Durch die Ausarbeitung von ersten Projektideen und den Einbezug interessierter Schulen, können weitere tragende Säulen für die Partnerschaft der beiden Städte geschaffen werden.

Wer interessiert ist, an dem Projekt mitzuwirken, sowie Wissen und Erfahrung einbringen möchten, kann sich an die Ansprechpartnerin der Stadt Arnsberg für „Kommunale Entwicklungspolitik“ wenden: Sarah Fischer, Tel. 02932 201-1165, E-Mail [email protected].

Weitere Informationen unter: www.arnsberg.de/morogoro

Hintergrund:

Die Städte Arnsberg und Morogoro (Tansania) arbeiten innerhalb des bundesgeförderten Projektes „Nachhaltigkeitspartnerschaften“ gemeinsam an der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und ihren 17 globalen Nachhaltigkeitszielen.

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