Arnsberg. Die stellvertretende Bürgermeisterin Erika Hahnwald und Vertreter der RWE Deutschland AG haben die Preisträger des Umweltschutzpreises 2011 der Stadt Arnsberg ausgezeichnet.
Die Jury, des im Sommer ausgelobten Wettbewerbs, hat fünf Preisträger unter den Bewerbern ausgewählt. Dem Lernfeld 10 für den Ausbildungsberuf zum Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik des Berufkollegs Berliner Platz wurde als Gewinner des Wettbewerbs ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro übergeben. Weitere Preisträger waren die Kindergärten Zwickel-Zwackel, der städtische Kindergarten Rappelkiste sowie die Kita beim Karolinenhospital, die als Zweitplazierte jeweils ein Preisgeld von 1000 Euro gewannen. Der dritte Platz ging an das Projekt der Klasse C5 12f des Berufskollegs Berliner Platz, die mit 500 Euro prämiert wurden.

Das Lernfeld 10 vom Berufskollegs am Berliner Platz des Hochsauerlandkreises, für den Ausbildungsberuf Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik hat sich zum Ziel gesetzt, mit dem Preisgeld ihr netzgekoppeltes Photovoltaiksystem mit einem sogenannten "Nachführsysteme" zu vervollständigen. Ziel soll es sein, im Sinn des Lehrplans das Photovoltaiksystem mit den Nachführsystemen zu vervollständigen und den Schülern die unterschiedlichen Erzeugungstechniken für Erneuerbare Energien praktisch nahe zu bringen. Im Vorfeld hatte das Berufskolleg bereits die notwendigen Techniken errichtet. So befindet sich seit zwölf Jahren eine 1kWp-PV-Anlage auf dem Dach des Berufskollegs. Eine 100Wp-Insel PV-Anlage befindet sich im zweiten Betriebsjahr, wobei 2011 ein 350Wp-Windrad zur Inselanlage errichtet wurde. In derzeitiger Planung der Oberstufe befindet sich ein Schaltschrank mit Echtzeit-Messtechnik. Die geplanten Nachführsysteme bei der Photovoltaikanlage sollen Vorteile von bis zu 46% mehr Energieertrag bringen. Die Nachführsysteme ermitteln den optimalen Anstellwinkel der PV-Zellen und stellt diesen dann selbsttätig ein. Zur Systemreinigung bei Regen und Systemschutz bei Sturm wird ebenfalls ein optimaler Winkel eingestellt.
 
Die Kita "Zwickel-Zwackel" wurde für ihr Projekt Umwelterziehung im Kindergarten mit der Leitfrage "Wieso ist es im Herbst, wenn es draußen schon kalt ist, so schön warm in unsren Räumen?" ausgezeichnet. Zunächst wurden die Heizkörper der Kindertagesstätte genauer angeschaut und mithilfe einiger Experimente wurde deutlich gemacht, dass die Wärme der Heizungen nach oben steigt und damit das Zimmer wärmt. Des Weiteren wurde die Frage gestellt, was passiert, wenn das Fenster geöffnet wird und die Heizungen an bleiben. Dadurch erkannten die Kinder, dass die Wärme nach draußen fliegt und es im Zimmer kalt wird. Es wurde klar, dass Heizkörper abgedreht werden müssen, wenn man einen Raum lüftet. Außerdem wurden mit einem Elektronik-Baukasten verschiedene Stromkreise gebildet und Lampen ein- und ausgeschaltet. Danach gingen Kinder und Erzieherinnen im Gebäude auf die Suche nach Energiefressern und wurden bei der Beleuchtung fündig. So wurden alle 40 Leuchtmittel im Gruppenraum durch LED-Lampen ersetzt. Nach Berechnungen eines Kita-Vaters wird nun ca. 1.000 Euro jedes Jahr gespart. Den Kindern wurde deutlich, dass sie noch mehr Energie sparen können, wenn das Licht im Raum ausgeschaltet ist, wenn keiner im Raum ist. So ziehen die Kinder aus diesem Projekt Konsequenzen für Zuhause, da die Erfahrung prägt und so schon ein frühzeitiges umweltbewusstes Verhalten gefördert wird.
Die Kita beim Karolinenhospital griff das Thema "Müll" mit dem Projekt "Energie und Umwelt neu erleben" auf und wurde prämiert. Unter dem Motto "Müllzwerge gegen Müllberge"  sollte das Thema Mülltrennung und Müllvermeidung spielerisch nahegebracht und den Kindern ein umweltbewusstes Verhalten beigebracht werden. In einem Zeitraum von sechs Wochen erarbeiteten 21 angehende Schulkinder der Einrichtung bei verschiedenen pädagogischen Angeboten ihre Ergebnisse heraus. Von kleinen Spielszenen, die als Anregung zum Nachdenken geben sollten, über geleitete Gespräche mit verschiedenen Leitfragen, bis hin zu Spiele, Geschichten oder Internetrecherche über das Thema. Somit sammelten die Kinder Wissen und schärften ihr Bewusstsein für den eigenen Müllverbrauch. Außerdem erfuhren die Kinder von dem hohen Energieaufwand bei der Produktion von Konsumgütern und lernten ein bewusstes Einkaufsverhalten kennen. Sie erfuhren, dass bei der Müllverbrennung auch Energie weiter genutzt werden kann und dass jeder seine eigene Energie nutzen und sich schon mit kleinen Beiträgen aktiv am Umweltschutz beteiligen kann.
 
Der städtische Kindergarten Rappelkiste hat mit dem Projekt "Wir bauen ein Insektenhotel" einen Beitrag zur Idee und Entstehung eines Insektenhotels angebracht. Da der Kindergarten schon seit drei Jahren mit rund 45 Kindern regelmäßig ihre Waldtage praktizieren und in den darauf folgenden Reflexionen und Nachbereitungen immer verschiedene Projekte visualisieren, hatten sie sich zum Ziel gesetzt ein Insektenhotel zu bauen. Ihre ersten Aufgaben bestanden darin, Informationen und Anregungen zum Thema einzuholen. Daraufhin zeigte sich, dass vor dem eigentlichen Bau eines Insektenhotels die Auseinandersetzung mit den entsprechenden Bewohnern stattfinden musste. Dazu setzten sie sich mit dem Thema "Insekten-Allgemein" und im speziellen mit den Bienen, Ameisen und Marienkäfern auseinander. Ein besonderer Schwerpunkt bestand darin, das Sachwissen zum Thema zu vermitteln.
Die Schüler und Schülerinnen des Berufskollegs Berliner Platz des HSK vom Bildungsgang der Höheren Handelsschule 12f stellten ihre Idee und die Initiative des fortlaufenden Umweltprojekts der "Schulinternen Mitfahrzentrale", kurz MIFAZ vor. Die Schüler fanden sich in fünf verschiedenen Arbeitsgruppen zusammen, die in vorher vereinbarten, aufeinander aufbauenden Abschnitten gebildet wurden. Der Grundstein zu diesem Projekt wurde allerdings schon 2009/2010 von dem Projektlehrer mit zwei anderen Klassen gelegt. Ziel ist es, die schulinterne CO2-Bilanz zu verbessern. Außerdem sollte der Verkehrsknotenpunkt am Berufskolleg Berliner Platz/Kulturzentrum mit der Einfädelung zum Bahnübergang in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes Neheim-Hüsten entzerrt werden. Es wurde eine Internetseite eingerichtet, wo interessierte Mitschüler, Lehrer, aber auch andere Mitmenschen austauschen können, die entweder eine Mitfahrgelegenheit suchen oder anbieten. Die Klasse 12f hofft, dass auf diese Art und Weise soziale Kontakte unter Mitschülern oder Kollegen geknüpft oder bestärkt werden. Die Schülerinnen und Schüller suchten noch einen griffigen Namen für ihr Projekt und denken, dass sie mit "Gemeinsam fahren – Treibstoff sparen" einen passenden Projektnamen gefunden haben.
 
Die RWE Deutschland AG räumt ihren Konzessionsgemeinden unter den Titel "Klimaschutzpreis" die Möglichkeit ein, einen Umweltpreis auszuloben. Sie hat dafür in 2011 Preisgelder in Höhe von insgesamt 5.000 Euro zur Verfügung gestellt. Durch diesen Wettbewerb werden Leistungen gewürdigt, die zur Erhaltung oder zur Verbesserung ungünstiger Umweltbedingungen in der Stadt Arnsberg beitragen. Die Jury hatte eine schwere Aufgabe, die einzelnen Beiträge zu prämieren, da aus einer Vielzahl guter und teilweise sehr unterschiedlicher Bewerbungen eine Auswahl getroffen werden musste.
Die stellvertretende Bürgermeisterin Erika Hahnwald dankt allen Beteiligten  für ihre Teilnahme am Wettbewerb sowie ihre konkreten Beiträge zur Verbesserung der Umweltsituationen in Arnsberg.

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