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Arnsberg. Sie sind zurecht der Stolz Siziliens: die virtuosen Stuckfiguren Giacomo Serpottas. Seine extravaganten Figuren sind der Höhepunkt des sizilianischen Barock an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert. Verführerische Engel und schmachtende Heilige, kapriziöse Damen, die als Allegorien abstrakte philosophische und theologische Begriffe verkörpern sollen, sie alle geben dem palermitanischen Barock seine unverwechselbare Note. Weltliche Eleganz, erotische Verzückung und die Koketterie eines atemberaubend sinnlichen Faltenwurfs machen den sehr profanen Reiz dieser religiösen Plastik aus. Sie schmücken Kirchen und Oratorien in Palermo. Die Kunst Serpottas hat Schule gemacht und war im 18. Jahrhundert Vorbild für ganz Sizilien. Ihre volle Schönheit entfalten die Figuren aber erst im Rahmen der in sich abgeschlossenen Raumkunstwerke, für die sie geschaffen wurden. Anders als die meisten Stuck-Künstler seiner Zeit, durfte Giacomo Serpotta nicht nur schönes Beiwerk liefern, sondern hatte die Möglichkeit, ganze Oratoriensäle mit seinen Figuren und plastischem Schmuck zu gestalten. Es entstanden einzigartige und phantasievolle Ensembles.
Ein Traum in Weiß.
2006 Leitung: Prof. Dr. Walther K. Lang Freitag, 05.03.2010, 16:30 – 18:00 Uhr 4,00 Euro, Tageskasse: 5,00 Euro Arnsberg, Präparandie, Sauerstr. 1

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