Mastodon

Arnsberg/Berlin. „In Abwanderungsregionen wächst der Anteil der Menschen Mit Demenz besonders rasch“, lautet das Fazit des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung zum Demenzreport. So steige nach dem 65. Lebensjahr die Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer oder einer anderen Form von Demenz zu erkranken. Die Alterung der Gesellschaft bringe es mit sich, dass der Anteil der Menschen mit Demenz an der Gesamtbevölkerung steigt. In Deutschland liegt er heute bei etwas über 1.600 je 100.000 Einwohner und dürfe sich binnen der nächsten dreißig Jahre verdoppeln. Gleichzeitig wachsen immer weniger Junge nach. Es gebe künftig weniger Menschen, die sich um die steigende Zahl demenziell Erkrankter kümmern können, ob als Kinder, Schwiegerkinder oder als professionell Pflegende.

Allerdings fälle diese Entwicklung regional sehr unterschiedlich aus, so das Berlin-Institut. Im “Demenz-Report” legt das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung “Landkarten der Demenz” für Deutschland, Österreich und die Schweiz vor. Daraus lassen sich für jede einzelne Region der heutige Stand und die Prognose für 2025 ablesen.

Warum regionale Demenz-Szenarien? Entscheidungsträger in Kommunen, Kreisen, Kantonen oder Bezirken benötigen diese kleinräumigen Daten, um planen und Vorkehrungen treffen zu können. Denn Demenz stellt Gesellschaft und Politik vor neue Herausforderungen. Diese sind gerade dort am größten, wo die Jungen abwandern und die zurückbleibenden Älteren zum Teil von Armut bedroht sind. In solchen dünn besiedelten Landstrichen ist es schwierig, eine angemessene medizinische Versorgung aufrecht zu erhalten. Und wo die Kommunen heute schon Haushaltsprobleme haben, werden sie in Zukunft deutlich weniger finanzielle Mittel zur Verfügung haben, um etwa Heimplätze und Pflegepersonal bereitzustellen.

Wie können die Regionen der Herausforderung begegnen? Modelle dafür gibt es bereits, sagt das renommierte Berlin-Institut und nennt die nordrhein-westfälischen Stadt Arnsberg. Hier gebe es inzwischen ein ganzes Netzwerk privater und öffentlicher Angebote für Menschen mit Demenz.

(Quelle: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. Demenz-Report: www.berlin-institut.org/studien/demenz-report.html)

Schreibe einen Kommentar