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Arnsberg war und ist ein Teil von Westfalen. Das Herzogtum Westfalen war über mehrere Jahrhundete eines der bedeutesten geistlichen Gebiete des heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und war Teil des Kölner Kurstaates. Zu Westfalen gehörten neben dem Hochsauerlandkreis, den Kreis Olpe, die Stadtgebiete Menden, Balve, der Iserlohner Ortsteil Sümmern, Teile von Neuenrade, große Teile des Kreises Soest und Volksmarsen (heute Hessen).
Begonnen hatte alles mit den Sachsenkriegen Karls des Großen, der im Jahre 777 das Sauerland eroberte und die Missionierung zum Christentum dem Erzherzog von Köln übertrug. 1180 wurde Heinrich der Löwe gestürzt und das Herzogtum Sachsen geteilt. Neuer Herzog von Westfalen wurde Erzbischon Philipp von Heinsberg, der Burgen bauen ließ und Städte befestigte.
Zu der Erweiterung Westfalens beigetragen hat auch Graf Gottfried IV von Arnsberg. Dieser kinderlose Graf verkaufte seine Grafschaft 1368 an die Kölner Kirche und wurde damit als einziger weltlicher Graf im Kölner Dom begraben. Der Stadt Neheim schenkte der Graf 1368 über 900 Morgen Land.
Zwichen 1444 und 1449 kam es zur sogenannten Soester Fehde, an dessen Ende der Ausstieg der wirtschaftlich starken Stadt Soest auf dem Herzogtum Westfalen stand. Westfalen wurde aber um Bilstein und Fredeburg erweitert.
Nachdem Soest nicht mehr zu Westfalen gehörte, wurde Arnsberg Residenzstadt. Die Westfälische Regierung lag nunmehr in Arnsberg. Die Regierung mit den sogenannten Landdrosten, vertrat den Landesherren in militärischer, jurisdiktioneller und polizeilicher Hinsicht. In Arnsberg tagten auch die alljährlichen Landesstände, die Vertreten der adeligen Rittergutsbesistzen und der Städte und Freiheiten. Diese hatten durch die „Erblandesvereinigungen“ von 1437 und 1463 politische Einflussnahme gewonnen.
In den zukünftigen Jahren kam es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen in Westfalen. Der 30jährige Krieg kam auch nach Westfalen, als Erzbischof Gebhardt Truchsess vergeblich versuchte die Reformation einzuführen. Parallel kam es zu zahlreichen Hexenverfolgungen in Westfalen. Auch der Siebenjährige Krieg (1756 bis 1763) brachte Tod und Zerstörung. Das kurfürstliche barocke Jagd- und Residenzschloss im westfälischen Arnsberg wurde zerstört.
Erzbischof Maximilian Franz (1784 bis 1801 Kurfürst und Erzbischof von Köln) scheiterte mit dem Versuch Reformen in Westfalen im Sinne der Aufklärung durchzusetzen. Die Landstände stellte sich gegen ihn.
Am 25.02.1803 beschloss der Reichsdeputationshautschluss die Aufhebung der geistlichen Staaten. Im Reichsdeputationshauptschluss (Hauptschluss = Abschlussbericht) wurde festgesetzt, dass die weltlichen Fürsten, die im Rahmen der Revolutionskriege (insbesondere unter Napoleon) Besitz verloren hatten, abgefunden werden sollten. Dies geschah u. a. durch die Auflösung geistlicher Fürstentümer, die Enteignung von Klöstern und bisheriger fürstbischöflicher Residenzen, welche den neuen Landesherren zufielen. Auch das kurkölnische Herzogtum Westfalen wurde aufgehoben. Das Gebiet fiel an den prostetantischen Landgrafen von Hessen-Darmstadt.