Hochsauerland. Eltern von „Frühchen“ befinden sich nach der Geburt oft in einer emotionalen Achterbahnfahrt – zwischen Hoffen und Bangen, ob gesundheitliche Folgen für ihre Kinder oder Schwierigkeiten in der Entwicklung auftreten könnten. In einer neuen Selbsthilfegruppe können sich Betroffene darüber austauschen. Das erste Treffen findet online statt am Mittwoch, 3. Mai, ab 18 Uhr.
Kommt ein Baby mehrere Wochen vor dem errechneten Termin auf die Welt – vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche – handelt es sich um eine Frühgeburt. Nicht jedes „Frühchen“ wird gesund aus dem Krankenhaus entlassen, die Folgen können lebenslang bleiben.
Bei einer Frühgeburt geraten alle Planungen plötzlich durcheinander und die Vorfreude schlägt um in Angst. So ging es auch Christina und Johannes. Eigentlich verlief die Schwangerschaft problemlos, bis zu einer Kontrolluntersuchung in der 32. Schwangerschaftswoche. Und dann ging alles ganz schnell: Christina musste direkt ins Krankenhaus und wurde noch am selben Tag Mutter einer kleinen Tochter.
Es folgten fünf Wochen intensivmedizinische Betreuung, davon zwei Wochen im Inkubator. Hinzu kamen Corona-bedingte Einschränkungen der Besuchszeiten, die den auch für die Entwicklung so wichtigen Bindungsaufbau zum Kind erschwerten. Eine sowohl körperlich als auch emotional sehr belastende Zeit für die ganze Familie.
Aber auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus blieben zunächst noch die Ängste und Unsicherheit. Christina und Johannes hätten sich hier Unterstützung und Tipps von Menschen gewünscht, die Erfahrung mit dem Thema haben. So wäre beispielsweise der Hinweis auf den Bundesverband „Das früh geborene Kind e.V.“ schon eine große Hilfe gewesen.
Gerade im ländlichen Bereich haben betroffene Eltern oftmals das Gefühl, mit ihren Sorgen und Fragen allein zu sein. Um Eltern von frühgeborenen Kindern die Möglichkeit zum Austausch und gegenseitiger Unterstützung zu geben, möchte Christina nun eine Selbsthilfegruppe im Hochsauerlandkreis gründen. Das aktuelle Alter der Kinder spielt dabei keine Rolle, Mütter und natürlich auch Väter von mittlerweile älteren Kindern sind ebenfalls ausdrücklich willkommen.
Interessierte können sich bei der Selbsthilfekontaktstelle für den Hochsauerlandkreis anmelden: per E-Mail an selbsthilfe@arnsberg.de oder telefonisch unter 02932 201-2270.