Foto: Stadt Arnsberg

Arnsberg. Vor 850 Jahren entsteht bei Arnsberg das Kloster Wedinghausen. Seitdem ranken sich um das Prämonstratenserkloster wundersame Geschichten, wurden dort Wissensschätze verwahrt und weitergegeben, sehen sich die Klosterbrüder im Zeitenwandel. Die Geschichte wird ab 24. Oktober in einer besonderen Ausstellung unter dem Titel „Wunder – Wissen – Wandel. Wedinghausen 1173 – 2023“ anschaulich gemacht – zwischen Buchschätzen des Mittelalters und dem Einsatz künstlicher Intelligenz. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

Der Titel „Wunder – Wissen – Wandel“ ist bewusst gewählt. Denn wundersame Geschichten ranken sich seit der Gründung um das Kloster. Gab gar ein Brudermord den Anlass? Kaum war das Kloster gegründet, schafften Buchkünstler hier wunderbare Meisterwerke mittelalterlicher Buchkunst, die weit über die Grenzen des Klosters hinaus berühmt wurden. Wahre Buchschätze sind in der Ausstellung zu sehen. Die Hand eines dieser begnadeten Buchkünstler überdauerte Jahrhunderte – die „Schwarze Hand von Wedinghausen“. Ein Wunder?

Wissen wollten die Klosterbrüder, was ihre Welt zusammenhielt. Dafür trotzten sie sogar kirchlichen Verboten: Ihre Bibliothek enthielt eine frühe Übertragung des Korans und Galileo Galileis Griff nach den Sternen. Mit der Gründung des Gymnasiums Laurentianum 1643 gaben die Klosterbrüder ihr Wissen weiter – und das auch spielerisch: Theater spielte eine große Rolle im Schulleben.

Immer wieder standen Klosterbrüder im Wandel der Zeit auch vor neuen religiösen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Sie waren Avantgarde: Sie erdachten selbst und suchten – verankert im Glauben und der Gemeinschaft des Ordens – neue Wege. Und heute, 850 Jahre später? Nimmt Künstliche Intelligenz uns das Denken ab? Eine raumgreifende Medieninstallation forscht nach und stellt Fragen.

Ausprobieren und erleben 

In der Ausstellung kann man nicht nur hinschauen: Bücherschätze kehren für die Ausstellung nach Arnsberg zurück – besondere Medienstationen erwecken sie zum Leben: Die Besucher:innen können verfolgen, wie ein Buch entsteht, suchen nach den verschwundenen Bibeln, entdecken verbotene Bücher.

Ein besonderes Erlebnis bietet eine immersive Rauminstallation: Eine Künstliche Intelligenz (KI) bringt zwei besondere Autoren der Bibliothek zusammen. Das Resultat erscheint als raumumfassende, begehbare mediale Präsentation. Anschließend können die Besucher:innen selbst eine KI ausprobieren.

Rahmenprogramm

Die Ausstellung wird von einem vielfältigen Rahmenprogramm – unter anderem eine Klosterzeit, Vorträge, aber auch Comedy in der KulturSchmiede und ein Filmabend im Residenz-Kino-Center – begleitet. Interessierte können außerdem ohne Anmeldung an vier offenen Führungen teilnehmen: 29. Oktober, 12. November, 30. November und 17. Dezember jeweils um 15 Uhr.

Öffnungszeiten & Kontakt

Die Ausstellung ist zu sehen in den Ausstellungsräumen im Stadt- und Landständearchiv im Kloster Wedinghausen, Klosterstr. 11, 59821 Arnsberg, ab dem 24. Oktober bis zum 17. Dezember 2023. Der Eintritt ist frei.

Die Öffnungszeiten sind dienstags 14 bis 16 Uhr, donnerstags 14 bis 20 Uhr und sonntags 13 bis 17 Uhr.

Anfragen zu Gruppenführungen ab 10 Personen und Informationen zur Ausstellung richten Sie bitte an das Stadtarchiv der Stadt Arnsberg unter Tel. 02932 201-1599 oder per E-Mail an [email protected].

Weitere Informationen gibt es auch unter dem Link www.kulturraum-arnsberg.de/wunderwissenwandel und auf der Facebookseite des Stadtarchivs Arnsberg www.facebook.com/stadtarchiv.arnsberg.

Ausstellungseröffnung

Wer an der offiziellen Ausstellungs-Eröffnung am Sonntag, 22. Oktober, um 17 Uhr noch teilnehmen möchte, sollte sich noch kurzfristig anmelden unter Tel.  02932 201-1599 oder per E-Mail an [email protected].

Die Stadt Arnsberg bedankt sich ganz besonders für die Unterstützung der Stiftung der Sparkasse Arnsberg-Sundern, des Lichtforum.NRW – Schülerforschungslabor FLUX und des Sauerland-Museums.

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