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Neheim-Hüsten. Vom 17. bis zum 19. Oktober 2008 finden in Neheim und Hüsten die traditionellen Donatorenfeierlichkeiten statt. Die Feierlichkeiten werden abwechselnd vom Jägerverein bzw. von der Schützenbruderschaft St. Johannes Baptist in Neheim in Zusammenarbeit mit der Stadt organisiert. 640 Jahre nach der Waldschenkung von Graf Gottfried, an die die Donatorenfeierlichkeiten erinnern und 650 Jahre nach der Stadtgründung, sind in diesem Jahr die Schützen Veranstalter.
Zum Auftakt der Feierlichkeiten reisen am Freitag, dem 17. Oktober Ratsmitglieder, Mitglieder der Schützenbruderschaft mit Fahnengruppe sowie Schulklassen der Karl-Wagenfeld-Grundschule und der Mühlenbergschule mit vielen MitbürgerInnen nach Köln, um dort in Gegenwart von Prälat Dr. Bastgen am Grab des Grafen im Kölner Dom einen Kranz niederzulegen. Zur musikalischen Umrahmung tragen in diesem Jahr die Holy Spirit Gospel Singers und eine Instrumentalgruppe des Franz-Stock-Gymnasiums bei.

Am Samstag, dem 18. Oktober führt um 9.30 Uhr eine Gruppe der Karl-Wagenfeld-Schule in der Mendener Str. vor der Donatorenskulptur am Haus Strucken ein Graf-Gottfried-Spiel auf. Anschließend verteilen Ratsmitglieder die traditionellen Stütchen an Kinder und Erwachsene. Alle Bürger sind herzlich eingeladen daran teilzuhaben. Um 11.00 Uhr führen Schülerinnen und Schüler der Mühlenberg-Schule ihr Graf-Gottfried-Spiel in Hüsten an der Petri-Kirche auf. Auch hier werden danach Stütchen verteilt. Um 17.30 Uhr hält der Pfarrer von St. Johannes Stephan Jung in der Johannes Kirche den Dankgottesdienst zum Gedenken an Graf Gottfried IV. und seiner Gemahlin Anna ab. Anschließend findet ab 19.30 Uhr das Donatorenmahl statt. Den Festvortrag wird Bundestagspräsident Norbert Lammert zum Thema „Stadtluft macht frei“ halten.
Am Sonntag, dem 19. Oktober findet um 17.00 Uhr in St. Johannes in Neheim die abschließende Donatoren-Vesper statt. Hartwig Diehl wird dann als dritten Teil der Reihe „Mysterien der Liturgie“ ein Orgeltriduum spielen. Die Graf-Gottfried-Spiele, wie auch die anderen Feierlichkeiten erinnern an den eigentlichen Schenkungsakt des heutigen Stadtwaldes. Daher rührt auch der Wortstamm „Donator“, der „Schenker“ bedeutet. Vor 640 Jahren, im Jahr 1368, schenkte Graf Gottfried IV. von Arnsberg der Stadt den heutigen Neheim. Dabei dachte er eigennützig. Zum einen sollten die Bürger der Stadt alljährlich für Ihn und seine Gemahlin beten und ein Festmahl, das Donatorenmahl, abhalten. Zum anderen war die Waldschenkung ein Teil mittelalterlicher Strukturpolitik. Durch Stadt- und Marktrechte hatte der Graf den Neheimer Bürgern zuvor die Chance gegeben, aus eigener Kraft ihr Gemeinwesen zu entwickeln. Der Wald sicherte langfristig das Wohlergehen der Stadt. Sein Ertrag sollte zum Unterhalt der Stadtmauer genutzt werden. Eine befestig-te, gut funktionierende Stadt war im Mittelalter ein übliches Mittel der Herrschaftssicherung. 

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