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Arnsberg/Köln. Vom 01. bis zum 03. Oktober 2010 finden in Neheim, Hüsten und Köln die traditionellen Donatorenfeierlichkeiten statt. Einer der Höhepunkte ist die feierliche Kranzniederlegung am Grab Graf Gottfried IV. von Arnsberg im Kölner Dom. Der Arnsberger Graf ist der einzige weltliche Herrscher, der im Kölner Dom begraben liegt.
Der Wortteil „Donator“ bedeutet nichts anderes als „Schenker“. 1368 – also vor 640 Jahren – schenkte Graf Gottfried IV. von Arnsberg der Stadt Neheim einen Wald, den heutigen Stadtwald. Dabei dachte er durchaus eigennützig: Zum einen sollten die Bürger der Stadt alljährlich für Ihn und seine Gemahlin beten und ein Festmahl – das Donatorenmahl – abhalten. Zum anderen war die Waldschenkung ein Teil mittelalterlicher Strukturpolitik. Durch Stadt- und Marktrechte hatte der Graf den Neheimer Bürgern zuvor die Chance gegeben, aus eigener Kraft ihr Gemeinwesen zu entwickeln. Der Wald sicherte langfristig das Wohlergehen der Stadt. Sein Ertrag sollte so zum Unterhalt der Stadtmauer genutzt werden. Eine befestigte, gut funktionierende Stadt war im Mittelalter ein übliches Mittel der Herrschaftssicherung.
Traditionsgemäß werden die Feierlichkeiten jedes Jahr wechselnd vom Neheimer Jägerverein bzw. von der Schützenbruderschaft St. Johannes Baptist in Neheim in Zusammenarbeit mit der Stadt organisiert.
Am Freitag, dem 01. Oktober reisen Bürgerinnen und Bürger, Ratsmitglieder, Mitglieder der Schützenbruderschaft mit Fahnengruppe sowie Schulklassen der Karl-Wagenfeld-Grundschule sowie der Mühlenbergschule nach Köln, um dort in Gegenwart von Dompropst Dr. Feldhoff am Grab des Grafen im Kölner Dom einen Kranz niederzulegen. Zur musikalischen Umrahmung tragen in diesem Jahr der Kirchenchor St. Michael mit dem Projektchor St. Michael, Neheim sowie einer der Domorganisten bei.
Eine Besonderheit: Neben Bürgermeister Vogel wird eine Delegation aus Arnsbergs Partnerstadt Alba Iulia mit Bürgenmeister Mircea Hava ebenfalls an den Feierlichkeiten teilnehmen.

Eine langjährige Tradition sind inzwischen auch die Graf-Gottfried-Spiele und die Stütchenverteilung in Neheim und Hüsten.
Am Samstag, dem 02. Oktober führt um 9.30 Uhr eine Gruppe der Karl-Wagenfeld-Schule in der Mendener Straße vor der Donatorenskulptur am Haus Strucken ein Graf-Gottfried-Spiel auf. Anschließend verteilen Ratsmitglieder die traditionellen Stütchen an Kinder (und Erwachsene). Alle Bürger sind herzlich eingeladen.
Um 11.00 Uhr am gleichen Tag führen Schülerinnen und Schüler der Mühlenberg-Schule ihr Graf-Gottfried-Spiel in Hüsten an der Petri-Kirche auf. Danach werden auch hier Stütchen verteilt. Diese Graf-Gottfried-Spiele erinnern an den eigentlichen Schenkungsakt im Mittelalter. Alle Bürgerinnen und Bürger und natürlich alle Kinder sind herzlich eingeladen.
Um 17.30 Uhr zelebriert der Pfarrer Stephan Jung in der St. Johannes Kirche den Dankgottesdienst zum Gedenken an Graf Gottfried IV. und seiner Gemahlin Anna.
Anschließend wird zum Donatorenmahl geladen. Den Festvortrag wird Christian Nienhaus, Geschäftsführer der WAZ Mediengruppe und Vorsitzender des Zeitungsverlegerverbandes NRW, zum Thema „Die Medien im Wandel – hat der Qualitätsjournalismus Zukunft“ halten.
Die Feierlichkeiten enden am Sonntag, dem 03. Oktober um 17.00 Uhr in St. Johannes in Neheim mit einer Orgelfeierstunde in Verbindung mit der Eröffnung der Rosenkranzandachten im Rahmen der Donatorenvesper. Es spielt an der Orgel Prof. Dr. Christoph Lorenz aus Köln.

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