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Engagierte Patchwork-Eltern gründen Gesprächskreis in Olsberg – Familienberaterin Martina Stuhldreher-Brockhoff referiert in Olsberg und ein Gesprächskreis für Patchwork-Familien wird gegründet
 
Hochsauerland – Olsberg. „Du hast mir gar nichts zu sagen!“ brüllt der Jugendliche und „Bei Mama schmeckt es aber besser!“ quengelt das Kind. Das bekommen Stiefeltern oft zu hören, obwohl sie sich doch die größte Mühe geben, die Akzeptanz der Kinder des neuen Lebenspartners zu erlangen.
Patchwork- bzw. Stieffamilien hat es schon immer gegeben, allerdings entstanden diese früher im Gegensatz zu heute in der Regel nach dem Tod eines Elternteils.
Von allen Veränderungen, die im Laufe des 20. Jahrhunderts im Zusammenleben von Frauen, Männern und Kindern auftreten, ist die starke Zunahme der Trennungen und Scheidungen wohl die Gravierenste.
Das Familienleben nach der Trennung kann auf die unterschiedlichste Weise gestaltet werden. Wichtig ist die Verlässlichkeit und die Zugänglichkeit beider Eltern.
Bei den Patchwork-Familien handelt es sich um den dritthäufigsten Familientyp in Deutschland nach der Kernfamilie und den Alleinerziehenden, bei dem mindestens ein Elternteil ein Kind aus einer früheren Beziehung mit in die neue Familie eingebracht hat.
Neben den Vorteilen dieser Familienform wie z. B. dem besonderen Training von sozialer Kompetenz und Kompromissbereitschaft können natürlich auch Schwierigkeiten auftreten. Die Kinder fühlen sich beispielsweise vom leiblichen Elternteil vernachlässigt, sind bockig oder die Eltern können sich nur schwer auf gemeinsame Erziehungsregeln einigen.
Im Märchen ist zudem das Klischee der „bösen Stiefmutter“ weit verbreitet, was oft dazu führt, dass Stiefelternteile die Bezeichnung als eher abwertend empfinden und sich nicht so nennen möchten und warum Stieffamilien sich auch lieber als Patchwork-Familie bezeichnen.
Rund um dieses Thema geht es auch in der Informationsveranstaltung am Donnerstag, den 07. April ab 20:00 Uhr im Ratssaal der Stadt Olsberg, Bigger Platz 6 in Olsberg.
Als Referentin konnte Martina Stuhldreher-Brockhoff gewonnen werden. Sie ist Systemische Familien- und Paarberaterin und wird über das Leben in Patchwork-Familien zum einen und zum anderen über den Wandel der Autorität in der Erziehung generell  referieren.
Zur Eröffnung der Veranstaltung werden Bürgermeister Wolfgang Fischer und Marion Brasch, Leiterin der AKIS im HSK – Arnsberger Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen im Hochsauerlandkreis, einige Worte an die Besucher richten. Die AKIS im HSK und das Kompetenzteam Selbsthilfe Hochsauerland werden zudem mit einem Informationsstand vor Ort sein, an dem sich Interessierte über alle Selbsthilfegruppen des Hochsauerlandkreises informieren können.
„Auch in Olsberg und Umgebung gibt es viele so genannte Patchwork-Familien“, so Claudia Rux, die selbst seit 2009 mit ihren drei Töchtern in einer Stieffamilie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Christian Lötzsch und seinen beiden Töchtern lebt.
Das Leben in so einer großen, zusammengewürfelten Familie gestaltet sich nicht immer einfach,   deshalb kam sie auf die Idee auch in Olsberg eine Selbsthilfegruppe zu gründen. In Kooperation mit dem Familienzentrum St. Martin Bigge, wo auch die künftigen Treffen stattfinden werden, der Stadt Olsberg und der AKIS im HSK wird das Vorhaben der Patchwork-Eltern Claudia Rux und Christian Lötzsch zur  Gründung der Gruppe unterstützt.
Das erste Treffen des Gesprächskreises für Patchwork-Familien in Olsberg und Umgebung findet am 14. April ab 20:00 Uhr statt. Danach trifft sich die Selbsthilfegruppe immer jeden 1. Donnerstag  im Monat im Familienzentrum St. Martin Bigge in Olsberg
Interessierte wenden sich bitte an Claudia Rux, Tel.: 02962 9766512, Christian Lötzsch Tel.: 0163 4907065  oder die AKIS im HSK, Marion Brasch, Tel.: 02931 9638-105, Mail: [email protected].

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