Arnsberg. Beispiel für innovatives und umfassendes Integrationsverständnis: Im Jahresgutachten 2012 des unabhängigen „Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration“ schneidet die Stadt Arnsberg herausragend ab. Die wissenschaftlichen Experten des bundesweit renommierten Gremiums loben die Pionierfunktion Arnsbergs in punkto Integration ebenso wie die engagierten Bildungsangebote der Stadt.
Dass Arnsberg bei der Integration von Migranten mit den großen Städten Deutschlands auf Augenhöhe agiert, ist spätestens jetzt bundesweit bekannt. Denn im Jahresgutachten des "Sachverständigenrats deutscher Stiftungen zum Thema Integration und Migration", der auf eine Initiative der Stiftung Mercator und der VolkswagenStiftung zurückgeht, wird Arnsberg prominent als eine von insgesamt zwölf integrationspolitisch vorbildlichen Gemeinden hervorgehoben. Im Rahmen eines eigenen Unterkapitels legt der Bericht die Integrationsarbeit der Stadt dar – von ihren Anfängen in den 90er Jahren bis hin zu aktuellen Projekten.
Innovativ und fortschrittlich: Arnsberg punktet auf ganzer Linie Als Vorreiter habe Arnsberg schon frühzeitig die Bedeutung fachbereichsübergreifender Integrationsmaßnahmen erkannt, so der Bericht. Integration sei als Querschnittsthema für die Verwaltung definiert und durch die Verankerung beim Bürgermeisteramt von Anfang an aufgewertet worden. Auch in Sachen Bildung agiert die "Bildungsstadt Arnsberg" vorbildlich und fortschrittlich zugleich, sind die Gutachter überzeugt: "Ohnehin ist Arnsberg in der Bildungspolitik besonders engagiert", heißt es im Bericht – gefolgt von einer ausführlichen Darstellung kommunaler Bildungsaktivitäten. Mit ihrem Konzept der "Inklusion statt Integration" strebe die Stadt eine individuelle Förderung von Kindern mit dementsprechendem Bedarf an – ganz gleich, ob sie über einen Migrationshintergrund verfügen oder nicht.
Besonderes Augenmerk legt die Untersuchung auch darauf, dass in Arnsberg viele Partner an einem Strang ziehen und durch ihr ehrenamtliches Engagement Großes schaffen. Neben den Einwohnern selbst kommen etwa die Bürgerstiftung Arnsberg und der Internationale Arbeitskreis explizit zur Sprache. Als beispielhafte Projekte der Stadt erwähnt der Bericht den Arnsberger Fahrradkurs für Frauen, die mehrsprachige Broschüre "Willkommen in Arnsberg" sowie den Einbezug von Zuwanderern als Lotsen für andere Bürger.
Viele Ebenen, ein Thema
Der 2008 gegründete Sachverständigenrat betrachtet Bildung als zentralen Schlüssel zu erfolgreicher Integration. In seinen jährlich erscheinenden Gutachten befasst sich das unabhängige und zivilgesellschaftlich getragene Expertengremium mit dem Oberthema Migration in Deutschland. 2012 stand dabei das Zusammenspiel von Bund, Ländern und Kommunen im Bereich Integration im Fokus. Die Untersuchung kommt hier allgemein zu dem Ergebnis, dass die Integrationspolitik auf den verschiedenen föderalen Ebenen künftig stärker koordiniert werden müsse. Während die Wissenschaftler die wichtige Rolle der Kommunen im Bereich Integration betonen, warnen sie zugleich davor "die Kommunalisierung staatlicher Aufgaben als Allheilmittel für Integrationsprobleme" zu betrachten. Besonders erfolgreich sei vielmehr das Miteinander von Bund und Kommunen, etwa in punkto Arbeitsmarktintegration.
Außerdem gefordert seien in Zukunft mehr Plattformen zum Austausch der Kommunen untereinander, so die Studie. Ein Beispiel dafür sei die Einrichtung einer zentralen Serviceagentur durch Bund und Länder. Um eher passive Kommunen zu stärkeren Integrationsanstrengungen anzuspornen, mahnt die Untersuchung die Verankerung erfolgreicher Integration als Ziel kommunaler Politik an.
Link zur Studie (siehe dort insbesondere Seiten 154 und 155: "Integration durch Bildung: Arnsberg")