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Ein Spaziergänger, der am Morgen des 31.03.2015 einen Spaziergang mit seinem Hund unternahm machte im Arnsberger Wald in der Nähe des Poesiepfades einen grausigen Fund: Ein gefesseltes Skelett. Vermutlich durch den Sturm und Regen der letzten Tage war ein Abhang abgeruscht und hatte Teile der Knochen freigelegt. Sein Hund sei plötzlich weggelaufen, berichtete der Fußgänger, der unerkannt bleiben will. Als er ihn suchte, habe er zuerst nur zwei gefesselte Hände gesehen. Die herbeigerufene Feuerwehr grub dann den Rest der Leiche aus. Wie forensische Untersuchungen feststellten, handelte es sich bei dem Toten nicht um einen kürzlich Verstorbenen, sondern um eine über 3000 Jahre alte Leiche. Nach den derzeitigen Erkenntnissen handele es sich um eine männliche Person Anfang 20, die anscheinend in einem germanischen Opferritus getötet wurde. Aus römischen Quellen weiß man, dass die Germanen homosexuelle Männer und Desserteure im Moor versenkten. Die im Arnsberger Wald gefundene Leiche ist aber gut 1000 Jahre älter als die Aufzeichnungen der Römer. Warum der junge Germane vor tausenden von Jahren sterben musste, ist deshalb noch unklar. Herbeigerufene Historiker der Universtät Bielefeld und des Naturkundemuseums Paderborn sprachen von einem sensationellen Fund. Der vermutlich nackte Tote sei so gut konserviert worden, dass sogar Bemalungen der Haut erhalten sind. Dort, wo jetzt der Arnsberg Wald liegt, befand sich vor mehreren tausend Jahren ein Moor, welches den den Körper ausgezeichnet konserviert hat.

Da die Germanen regelmäßig Menschenopfer an ähnlichen Stellen im Moor darbrachten, würden die Historiker gerne nach weiteren Moorleichen suchen. Dazu müsste allerdings großflächig Umkreis um den Fundort der gesamte Waldbestand gerodet und eine archäologische Ausgrabungsstätte werden. Städtische Politiker aller Parteien sind dem Vorschlag aus finanziellen Gesichtspunkten nicht abgeneigt. Die Rodung würde aus EU-Mitteln finanziert, die Einnahmen aus dem Holzverkauf kämen dagegen der Stadtkasse zu Gute. Die Moorleiche und ggf. weitere Funde könnten in dem umgebauten Sauerlandmuseum ausgestellt werden und so Touristen und Wissenschaftler anlocken.

Finderlohn erhält der Spaziergänger, der die Leiche gefunden hat, nicht. Wie bei anderen bekannten Funden wie Lucy oder Ötzi wird aber auch für diesen Toten ein inoffizieller Name vergeben. Die Namenswahl überliesen die Historiker dem Finder. Dieser entschied sich für den sauerländischen Namen “Jupp”.

 

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