Sundern/Arnsberg/Hochsauerlandkreis Zwischen Montag und Mittwoch sind der Polizei Hochsauerlandkreis aus Arnsberg mehrere Betrugsdelikte gemeldet worden. Unbekannte Anrufer hatten mit älteren Menschen telefonisch Kontakt aufgenommen und versucht sich mit der sogenannten Enkeltrickmasche das Vertrauen der Angerufenen zu erschleichen. Allerdings sind die Opfer in keinem der Fälle auf die perfide Betrugsmasche hereingefallen.
 
Bei der Enkeltrickmasche rufen die Täter ihre Opfer, in der Regel ältere Menschen, an und täuschen trickreich vor enge Verwandte oder Bekannte zu sein. Dann wird eine Notlage geschildert und um eine größere Bargeldsumme gebeten, die dann in der Regel von einem weiteren Täter vor Ort abgeholt wird. Die geschilderten Notlagen variieren stark. Diese reichen von Geldbedarf für einen Krankenhausaufenthalt im Ausland, bis zu einem defekten Auto, für das dringend Ersatz gekauft werden muss. Regelmäßig beginnen derartige Telefonate mit Sätzen wie „Rate doch mal wer hier ist…“. Oft folgt dann auch die gewünschte Reaktion mit der Preisgabe eines Namens eines Verwandten oder eines Freundes und der Anrufer schlüpft ab diesem Moment in eben diese Rolle. Dem Umstand, dass in vielen Fällen angeblich eine „Enkelin“ die Anruferin ist, hat die Betrugsmasche ihren Namen zu verdanken.
 
Am Donnerstag scheint sich das Aktionsgebiet dieser Tätergruppe von Arnsberg in Richtung Sundern verschoben zu haben. Dort wurden der Polizei im Laufe des Tages insgesamt vier neue Fälle berichtet. Auch hier blieb es in allen Fällen beim Versuch. Es gelang den Opfern rechtzeitig, den Betrug zu durchschauen. Sie beendeten die Gespräche mit den Tätern, ohne dass es zu einem finanziellen Schaden gekommen ist.
 
Leider wurde der Polizei Sundern aber auch ein Fall bekannt, in dem es den Täter gelungen ist, ihr Opfer so zu täuschen, dass ein finanzieller Schaden eingetreten ist. Gegen 13:45 Uhr erreichte einer dieser Anrufe eine 80 Jahre alte Frau aus Sundern. Der männliche Anrufer fragte die Seniorin, ob sie seine Stimme erkenne. Diese glaubte einen Bekannten erkannt zu haben und sagte dies auch dem Anrufer. Dieser bat im Verlauf des Gesprächs um einen kurzfristigen Privatkredit in fünfstelliger Höhe. Er wolle eine Wohnung kaufen. 
Dazu würde ihm noch ein gewisser Betrag fehlen. Wenn er diesen nicht kurzfristig bezahlen könne, könne er die Wohnung nicht kaufen. Die Rentnerin hob daraufhin in vollem Vertrauen auf den Anrufer und dessen vorgetäuschter Identität Geld von ihrem Konto ab und lies das Bargeld mit einem Taxi nach Dortmund bringen. Dort wurde der Umschlag mit dem Geld dann an eine bislang unbekannte Frau übergeben. Die Kriminalpolizei hat sofort die Ermittlungen aufgenommen. Diese dauern aktuell an.
 
Dieser Fall wurde der Polizei leider erst bekannt, als es schon zu spät war die Bargeldübergabe zu verhindern. Ein Taxifahrer hatte am Donnerstagnachmittag eine Warnmeldung bezüglich dieser Masche in einem lokalen Rundfunkprogramm gehört. Daraufhin setzte er sich mit der Polizei in Verbindung und berichtete von der Taxifahrt nach Dortmund, die er nach der Radiomeldung in den richtigen Zusammenhang stellen konnte.
 
Die Polizei möchte diese Vielzahl an versuchten Enkeltrickdelikten und dem leider vollendeten Delikt noch einmal zum Anlass nehmen, um auf die Masche hinzuweisen und vor dieser zu warnen. Sie können sich schützen, indem Sie gezielte Rückfragen an die Anrufer stellen. 
Hinterfragen Sie den Grund für das benötigte Geld, erfragen Sie Details zu den angeblichen Verwandten, die Außenstehende nicht wissen können. Nehmen Sie unmittelbar Kontakt zu Ihren echten Verwandten oder Bekannten auf und nutzen Sie dazu Ihnen bekannte Erreichbarkeiten. Bleiben Sie stets misstrauisch, wenn es um Geld geht. Es ist auch ratsam, Vertrauenspersonen oder Nachbarn hinzuzuziehen. Schreiben Sie sich die im Display des Telefons angezeigte Rufnummer auf. Und der vielleicht wichtigste Ratschlag: 
Übergeben sie niemals Bargeld an Personen, die Sie nicht kennen. 
Legen Sie bei derartigen Anrufen einfach auf! Informieren Sie bitte umgehend die Polizei und erstatten Sie Strafanzeige, wenn Sie Opfer der Betrüger geworden sein sollten.

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