Neue Wege geht die Stadt Arnsberg: Beim Kanalbau im „Hohlweg“ wird erstmals vor Ort das ressourcenschonende Kunststoff-Abwassersystem nevoPP eingesetzt.
Neue Wege geht die Stadt Arnsberg: Beim Kanalbau im „Hohlweg“ wird erstmals vor Ort das ressourcenschonende Kunststoff-Abwassersystem nevoPP eingesetzt.

Die Stadtwerke Arnsberg in Nordrhein-Westfalen setzen bei der Kanalmodernisierung auf Abwassertechnik mit klimaneutralen* Rohren

Arnsberg/Erlangen. Ein klares Bekenntnis zum Klimaschutz geben die Stadtwerke Arnsberg bei der Kanalsanierung im „Hohlweg“ ab. Auf gut 260 Metern Länge wird der alte Steinzeugkanal durch 100 Prozent klimaneutrale* Rohre des Kunststoff-Abwassersystems nevoPP von REHAU ersetzt. Damit verfolgt die Stadt im Hochsauerlandkreis ihren Weg hin zur nachhaltigen und klimaneutralen Stadt konsequent weiter.

Es ist eines der ersten Projekte in Nordrhein-Westfalen, bei dem nevoPP zum Einsatz kommt. Als den Stadtwerken das ressourcenschonende System vorgestellt wurde, überlegten sie nicht lange. In den vergangenen 20 Jahren wurden bei Tiefbauprojekten mehrfach Kunststoff-Abwassersysteme eingesetzt und das Material aus Polypropylen hat überzeugt. „Daher war es naheliegend, das Produkt zu testen – vor allem auch mit Blick auf die Nachhaltigkeit“, sagt Klaus Schmidt von den Stadtwerken Arnsberg.

Die Qualität von nevoPP steht den konventionellen PP-Rohren in nichts nach, dafür wird der CO2-Fußabdruck messbar reduziert. Ein weiterer Pluspunkt für die kommunalen Bauherren: Die langlebigen Abwasserkanäle lassen sich auf bis zu 80 Jahre abschreiben.

Im Zuge der Straßen- und Kanalarbeiten im “Hohlweg“ wird der alte Kanal aus Steinzeug (DN 300) durch einen neuen Kanal aus nevoPP (DN 315) ausgetauscht. Rund sechs Wochen haben die Stadtwerke Arnsberg für die Baumaßnahme in zwei Meter Tiefe eingeplant, die Investition beläuft sich auf ca. 280.000 Euro. Die Verlegung übernimmt die Arnsberger Hoch- und Tiefbau GmbH. Nach Abschluss der Maßnahme wird der Boden für den Straßenbau um bis zu drei Meter aufgeschüttet. „Bislang läuft die Zusammenarbeit reibungslos, die Baustelle liegt voll im Zeitplan“, zieht Felix Krey ein erstes Fazit.

Schont Ressourcen und stärkt die Kreislaufwirtschaft

Zertifiziert nachhaltig: Die Moosurkunde weist das Engagement der Stadtwerke Arnsberg im nachhaltigen Tiefbau aus.
Zertifiziert nachhaltig: Die Moosurkunde weist das Engagement der Stadtwerke Arnsberg im nachhaltigen Tiefbau aus.

Bis zu 80 Prozent des in der nevoPP-Serie eingesetzten Polypropylens stammen aus industriellen Rezyklaten, beispielsweise Produktionsabfällen. Die Rohre und Schächte sind zu 100 Prozent recyclingfähig und vom TÜV Rheinland als klimaneutral* zertifiziert. In der Produktion setzt Hersteller REHAU ausschließlich auf Strom aus erneuerbaren Energien. Unter dem Strich können damit im Vergleich zu konventionellen PP-Rohren die CO2-Emissionen um bis zu 40 Prozent reduziert werden. Die restlichen, bisher noch unvermeidbaren Emissionen werden genau ausgewertet und durch die Förderung von Klimaschutzprojekten kompensiert. Aktuell unter anderem mit einer Moor-Renaturierung in Mecklenburg-Vorpommern.

Durch die dauerhafte, stoffschlüssige Verbindung von neuem Polypropylen (PP) an der Oberfläche und recyceltem PP im Kern weisen die Produkte die Vorteile von Vollwandlösungen auf. nevoPP ist frei von persistenten organischen Schadstoffen und mit einer erwarteten Lebensdauer von 100 Jahren besonders langlebig.

Das Thema Nachhaltigkeit ist In der Stadt Arnsberg fest verankert. Bereits 2018 hatte der Rat eine Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen und den Fahrplan „klimaneutrales arnsberg2030“ erarbeitet. Hier fügt sich der Einsatz des ressourcenschonenden Abwassersystems nahtlos ein und stärkt zugleich die Kreislaufwirtschaft. Wieviel CO2-Emissionen sich bei dem Projekt tatsächlich einsparen lassen, kann übrigens mit einem CO2-Rechner einfach und kostenfrei ermittelt werden (tiefbau.rehau.de/nevoPP-rechner).

*Abwassersystem ohne Formteile. Klimaneutralität extern zertifiziert durch TÜV Rheinland, einschließlich Kompensation

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