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Arnsberg. Die Wanderausstellung "Volk auf dem Weg. Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland" ist ab Montag, 1. September, in Arnsberg zu sehen.
Seit 1950 haben fast 4,5 Mio. Aussiedler, davon rund 2,5 Mio. aus der ehemaligen UdSSR, in Deutschland eine neue Heimat gefunden. Etwa 5000 von ihnen leben in Arnsberg.

Doch warum kamen sie hierher? Welche Schicksale haben sie im Laufe der Geschichte erlebt? Was bedeutete ihnen die Auswanderung, der Verlust der alten Heimat? Wie können sie eine neue Heimat hier gewinnen? Leider paaren sich nicht selten Vorurteile und offene Ablehnung Russlanddeutscher mit schlichtem Unwissen über deren spannende aber auch harte Geschichte von Katharina der Gr. über Deportation, Diffamierung und Benachteiligung bis hin zu Fragen der Gegenwart.

Russlanddeutsche und Alteingesessene sollten "mit offenen Augen und Ohren" aufeinander zugehen. Das ist das Ziel der Wanderausstellung "Volk auf dem Weg. Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland" die von Montag, 1. September, bis Sonntag,14. September, zunächst im Foyer der SchulStadtBücherei, Klosterstraße 26 in Arnsberg gezeigt wird.

Die Ausstellung wird am Montag, 1. September, um 19 Uhr durch Bürgermeister Hans-Josef Vogel mit einem Abend der Begegnung eröffnet. Zur Einführung spricht Dr. Alfred Eisfeld, Leiter des Instituts für Deutschland- und Osteuropaforschung des Göttinger Arbeitskreises e.V. und Leiter der Abteilung Göttingen des Instituts für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e. V (IKGN). Die Projektleiter der Ausstellung Jakob Fischer und Josef Schleicher informieren unter anderem über die umfangreichen pädagogischen Angebote im Rahmen der Ausstellung, die sich vor allem an Schüler und Schülerinnen der Sek. I richten. Am Kulturprogramm wirkt die Chorgemeinschaft aus Arnsberg mit.

Noch sieht ein Teil der bundesdeutschen Bevölkerung in russlanddeutschen Familien eine Belastung und ein öffentliches Problem. Dass gerade das Gegenteil der Fall ist, wollen manche nicht einsehen: Aussiedler sind ein Gewinn für die Bundesrepublik! In ihrer überwiegenden Mehrheit sind sie verlässliche und leistungswillige Arbeitskräfte. Ihr Beitrag für die Rentenkassen ist aufgrund ihres Kinderreichtums und ihrer eher geringen Arbeitslosenrate erheblich. Viele verfügen über eine gute Schul- und Berufsausbildung, sind flexibel, bescheiden und anpassungsfähig. Doch dies wird leider oft übersehen und das Thema nur zu oft auf eine kleine Minderheit aus der Reihe junger Aussiedler mit Integrationsschwierigkeiten reduziert.

Die Ausstellung wird von der Landmannschaft der Deutschen aus Russland e.V., Stuttgart, bundesweit präsentiert und vom Bundesministerium des Innern, Berlin, sowie vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Nürnberg, gefördert. In Arnsberg wird sie in einer Kooperation des HSK mit den Fachdiensten Kulturbüro und Integrationsmanagement der Stadt Arnsberg und dem Gymnasium Laurentianum gezeigt. Sie ist samstags bis donnerstags von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Von Dienstag, 16. September, bis Dienstag, 7. Oktober, ist die Ausstellung dann im Bürgerhaus Moosfelde zu sehen.

Führungen für die Schulklassen und Gruppen sind vormittags möglich und erwünscht. Terminvereinbarungen sind mit Jakob Fischer von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. unter 0171/4034329, E-Mail: [email protected] oder Josef Schleicher unter 0176/29477353, E-Mail: [email protected] zu treffen.

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