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"Die Geduld der Hüstener geht zu Ende", Westfalenpost vom 23.02.2009

"Hüstener fordern: Tun Sie was für uns!", Westfälische Rundschau, 23.02.2009

Hüsten
. Vor wenigen Monaten wurde die B 229 n eröffnet, was zu einer erheblichen Reduzierung der Verkehrs- und Immissionsbelastung im Hüstener Stadtkern führte. Nahezu gleichzeitig konnte nach intensiver Vorarbeit ein moderner, großer Discount-Markt mit einer Verkaufsfläche von 1.200 m² mitten im Stadtkern von Hüsten eröffnet werden. Grundlage dafür waren die Überlegungen im Rahmen des Arnsberger Einzelhandelskonzeptes, die diesem Standort vor sogenannten "Grüne-Wiese-Standorten" außerhalb der Zentren bzw. in Gewerbegebieten Priorität einräumte. Ohne die Ausdauer der Privatwirtschaftlichen Unernehmen, die die Grundstücke über Jahre zusammen kauften und die Schnelligkeit der Beteiligten im Genehmigungs- und Bauverfahren wäre dies nicht gelungen.

im Werkstattverfahren zur Neugestaltung der Heinrich-Lübke-Straße wurde neben der Grundkonzeption für die Straße die Frage der zukünftigen Zentrenbildung in Hüsten erörtert. Trotz der Zentralisierungstendenzen im Einzelhandel und der erkennbaren Leerstände im Stadtbezirk kann das Zentrum erfolgreich bestehen, wenn es sich auf seinen historischen Bereich, nämlich die Kreuzungssituation Heinrich-Lübke-Straße – Markplatz -Markstraße, konzentriert. Die Ausbildung der Kreuzung als gestalteter Platz (Minikreisel) mit nutzerfreundlichen Fußgängerüberwegen soll diese Struktur unterstützen und wird gleichzeitig die Anbindung des Krankenhauses an die Ortsmitte verbessern. Die Planungen hierzu laufen konkret. In Gesprächen mit Bezirksregierung und Ministerium wurde die Förderung der Maßnahme in Aussicht gestellt.

Insgesamt beabsichtigt die Stadt, im öffentlichen Raum der Heinrich-Lübke-Straße und deren Umfeld ca. 2,3 Mio. Euro zu investieren. Der Rat stellt die Mittel für 2009/2010 bereit. Damit schließt diese Maßnahme nahtlos an die Instandsetzung der Straße "Schützenwerth" an. Im Hinblick auf die Schließung des "EDEKA", die bereits im Vorfeld und völlig losgelöst von der Standortentscheidung des Lidl-Marktes erfolgte, führten Stadt und Wirtschaftsförderung Verhandlungsgespräche mit Eigentümern, Investoren und möglichen Betreibern. Hier hat die Stadt angeboten, den städtischen Teil des großen Parkplatzes mit einer neuen Oberfläche zu versehen (250.000 €). Der Rat der Stadt hat diese Maßnahme richtigerweise an die Wiederbelebung des Ladens geknüpft. Gleichzeitig ist die Stadt bereit, die übrigen Rahmenbedingungen, wie den "Durchbruch" zur Marktstraße, zu unterstützen. Hierzu hat es verbindliche Absprachen gegeben. Die Wiederinbetriebnahme des Ladens hängt jetzt allein von marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten ab. Unterstützend wird die Stadt durch eine eigene Tragfähigkeitsuntersuchung den Nachweis bringen, dass der Standort das grundsätzliche Potenzial für einen Vollversorger bietet.

Im Rahmen der Innenstadtentwicklung hat die Stadt Arnsberg sich mit dem Hüstener Ortskern um die Aufnahme in das Förderprogramm "Aktive Stadt– und Ortsteilzentren" beworben. Neben den aufgeführten Punkten "Parkplatz" und "Durchstich zum Marktstraße" ist die Nutzung des Gebäudes "ehemaliges Hotel Union" ein weiteres Thema. Klar ist, dass einige Lagen in der Ortsmitte von den neuen Entwicklungen aufgrund gestiegener Kundenfrequenzen bereits profitieren. Die Stadt hofft aber auch, dass das vorgelegte Angebot der Wirtschaftsförderung, ein Geschäftsstraßenmanagement bzw. eine Immobilien- und Standortgemeinschaft zu installieren, nun auf fruchtbaren Boden fällt. Im Übrigen hat die Stadt Arnsberg zunächst mit der Bücherei, später dann mit dem Stadtbüro eigene Angebote in der Passage installiert, die zur Frequenzerhöhung beitragen. Außerhalb der Stadtmitte von Hüsten laufen derzeit unterschiedliche städtische Baumaßnahmen an. Die Ausschreibung für den "Kreisverkehrsplatz Trilux/Desch" als 1. Bauabschnitt der Umbaumaßnahme Bahnhofstraße, der Neubau der Mensa am Franz-Stock-Gymnasium und die Arbeiten im künftigen "Thermalsolepark" (Große Wiese) sind hier zu nennen.

Von Untätigkeit seitens der Stadt kann weder in Bezug auf die Stadtmitte noch auf den gesamten Stadtbezirk die Rede sein. Letztlich entscheiden aber Private bzw. Firmen selbst über ihre Investitionen. Der Rahmen dafür ist gesetzt. Funktionieren wird das Konzept, wenn der Standort seine Chancen nutzt und sie offen und positiv bewirbt.

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