Foto: Stadt Arnsberg

Arnsberg. Die Fachstelle für Suchtprävention des Familienbüros der Stadt Arnsberg hat sich in diesem Jahr an der bundesweiten Aktionswoche Alkohol der DHS (Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.) beteiligt. Im Rahmen des Familientags im Solepark am 8. Juni griff sie das Motto „Weniger ist besser“ auf und informierte die jungen und älteren Besucher:innen.

Laut DHS trinkt jede und jeder Deutsche im Schnitt im Jahr eine Badewanne voll alkoholischer Getränke, das entspricht etwa zehn Liter reinem Alkohol. Welche Auswirkungen ein regelmäßiger Alkoholkonsum auf den Einzelnen hat, wird oft unterschätzt. Deshalb war es Johanna Kenter von der Fachstelle Suchtprävention ein Anliegen, am Familientag über gängige Mythen zum Thema Alkohol aufzuklären. Die Besucher:innen des Familientags konnten auf dem Gelände im Solepark 15 Mythen zum Thema Alkohol und die dazugehörigen, wissenschaftlich belegten Antworten, entdecken.

Darüber hinaus hat die Haltestelle der Stadt Arnsberg 140 Präventionspäckchen für unterschiedliche Altersgruppen zum Thema gepackt, welche mobil mit Bollerwagen und guter Laune verteilt wurden.

Eine wichtige Aktion, denn laut Bundesministerium für Gesundheit (BMG) starben im Jahr 2016 in Deutschland 19.000 Frauen und 43.000 Männer an einer ausschließlich auf Alkohol zurückzuführenden Todesursache. Vor allem auf Kinder sollte ein besonderes Augenmerk gelegt werden. Rund 2,65 Millionen Kinder leben laut Angaben des BMG  in einem Haushalt mit alkoholkranken Eltern. Die Dunkelziffer sei schätzungsweise noch deutlich höher. „Und Kinder von suchtbelasteten Eltern sind später anfälliger, selbst eine Suchterkrankung zu entwickeln“, weiß Johanna Kenter. Auch das Risiko, eine Persönlichkeitsstörung zu entwickeln, sei deutlich erhöht.

„Eine altersangepasste Aufklärung zum Thema Alkoholkonsum und dessen Auswirkungen ist daher dringend erforderlich. Kinder und Jugendliche sollen darüber informiert werden, dass sie mit ihren Problemen nicht allein sind, Alkoholsucht eine Krankheit ist und es viele Hilfsangebote für betroffene Eltern und Kinder gibt“, betont Johanna Kenter.

In Arnsberg erhalten Erwachsene professionelle Hilfe bei Suchterkrankungen über den Wendepunkt der Stadt Arnsberg. Ebenso gibt es viele Selbsthilfegruppen im Hochsauerlandkreis für Betroffene und Angehörige. Bei der Suche nach einer passenden Gruppe berät die Selbsthilfekontaktstelle Hochsauerland.

Die Aufgabe der Fachstelle für Suchtprävention in der Haltestelle des Familienbüros ist es, Fachkräfte, Kinder und Jugendliche und Erziehungsberechtigte zu verschiedenen suchtrelevanten Themen zu informieren, zu sensibilisieren und zu schulen. Prävention kann nur gelingen, wenn alle gemeinsam hinschauen, gut informiert sind und sich in der Lage fühlen, auch schwierige Themen ansprechen zu können.

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