Sauerländer Dom in NeheimDas Sauerland – auch Land der tausend Berge genannt – hat eine lange Geschichte. In der Eiszeit sollen bereits Menschen die Balver Höhle besiedelt haben. Nachweisbar ist auf jeden Fall, dass die Kelten das Gebiet des Sauerlandes besiedelten, die von den Germanen verdrängt wurden. Die [[Sugambrer]] hatten das Hauptgebiet des eigentlichen Sauerlandes inne, sie wohnten an Ruhr und Sieg. Ein Volksstamm der Sugambrer, die Marsen saßen an der mittleren Ruhr. Das Wort Sugambrer, auch Sikambern genannt, kommt von sicken, d. h. sichernden Quellen der Gebirgsgegend. Die Römer nannten sie indomiti, unbezwinglich, und paludicolae, Sumpfbewohner. Im Land der oberen Ems und der oberen Lippe saßen die Brukterer, südlich der Lippe am Rheinufer ließen sich die Tenkterer nieder. Im Südosten des Sauerlandes, in den Flurßgebieten der Eder, Fulda und Werra lebten die Chatten. Das Rothaargebierge bildete die Stammesgrenze zum Nordwesten.
hermannNordlich der Chatten wohnten die Cherusker, die in der Eresburg (Obermarsberg) eine Grenzburg besaßen. Der bekannteste Cheruster ist Hermann, der Cheruster oder auch Armenius genannt, der Herrführer der Germanen, der die römischen Legionen unter dem Feldherrn Varus in der sog. Varusschlacht ca. 9 nach Christus besiegte. Der genaue Ort der Schlacht ist umstritten (Teuteburger Wald, Osnabrücker Land, Plackweg im Arnsberger Wald) auch ob es tatsächlich ein großes Aufeinandertreffen gegeben hat oder ob die Germanen vielmehr einen Guerillakrieg gegen das römische Heer führte, ist unklar. Der Sieg der Germanen über die Römer zur Zeit Kaiser Augustus hatte zur Folge, dass Roms Vorstoß gegen Osten im Germanischen Reich gestoppt wurde.

Von der [[Völkerwanderung]] 4. bis 6. Jahrhundert nach Christus wurde das Sauerland nicht unmittelbar betroffen. Im Laufe der Jahre hatte aber der Stamm der Sachsen die Herrschaft erlangt und die ansässigen Stämme verdrängt oder unter ihren Einfluss gestellt. Die Sachsen beherrschten das Sauerland bis zu den Höhezügen nördlich der Sieg und bis zum Rothaargebirge. Dann zerfielen sie in vier Stämme, unter ihnen waren auch die Westfalen, die einen großen Teil des heutigen Westfalens beherrschten. Während die Sachsen ihren alten Göttern treu blieben, traten die südlich und westlich von ihnen wohnenden Franken zum Christentum über. In dem nunmehr stattfinden Glaubenskrieg starben im Gebiet des heutigen Sauerlandes viele Menschen. Karl der Große besiegte in der 32 Jahre dauernden Auseinandersetzung (772 – 804 n. Chr.) die Sachsen und zwang ihnen seine christliche Religion auf. In diesen Kämpfen wurden von den Franken die Eresburg (Marsberg) im Jahre 772 erobert und das dort befindliche Nationalheiligtum der Sachsen, die [[Irminsul]] (Weltenbaum mit neun Ästen), zerstört. Im Jahre 775 fiel die sächsische Feste Sigiburg (Hohensyburg) in die Hände der Franken, wurde aber von den Sachsen zurückerobert. Im Winter 784/784 wohnte Kaiser Karl mit seiner Familie auf der Eresburg und feierte dort Weihnachten und Ostern. Im Jahre 785 ließ sich der sächsische Herrführer Herzog Wittekind taufen und erkannte so den Sieg Karl des Großen an. Karl führte in dem erorberten Westfalen und Umgebung eine Verwaltung ein und gründete die Bistümer Paderborn, Münster, Minden, Osnabrück, Verden und Bremen. Der sächsische-fränkische Krieg dauerte aber in anderen Landesteile fort.    
Nach dem Tod Karls der Großen minderte sich der kaiserliche Einfluss in Westfalen. Die Sachsen bildeten ein Herzogtum, dessen erster Herzog Liudolf (verstorben 866 n Chr.)war. Sein Enkel, Heinrich der Finkler, wurde 919 zu ersten deutschen König aus sächsichem Hause gewählt. Aus dem Hause Sachsen stammt auch Heinrich der Löwe, der Westfalen von 1142 regierte. Dieser wurde 1180 von Friedrich I. Barbarossa, Kaiser der heiligen römischen Reiches, geächtet. Das Reich von Heinrich der Löwe wurde zerteilt. Der Herzog von Köln erhielt die Herzogwürde von Westfalen. Die weltliche Herrschaft Westfalens bestand fort, teils als kurkölische Lehen, teils als selbständiges Territorium, teils vom Erzbistum als Reichslehen erworben. Unter den weltlichen Gebieten nahm die Grafschaft Arnsberg eine hervorragende Stellung ein. Durch eine planmäßige Einkreisungspolitik versuchten die Kölner die Grafschaft Arnsberg zu gewinnen. Dieses Ziel war erreicht, als der letzte kinderlose Graf (Graf Gottfried) 1368 die Grafschaft an Köln abtrat (http://www.neheim-huesten.de/20081010202/Gedenken-an-Graf-Gottfried.html). Graf Gottfried bedachte aber auch seine Untertanen und beschenkte sie mit ca. 900 Morgen Land, dem Arnsberger Wald. Vorher hatte er der Stadt Neheim bereits die Stadtrechte verliehen.
Im Westen der Grafschaft Arnsberg befand sich dei Grafschaft Altena-Mark, die sich vom vom 12. Jahrhundert an vergrößerte sich das Gebiet bis es durch Erbgang im Jahre 1609 an das Haus Hohenzollern fiel.
Im Sauerland kam es häufig zu Kämpfen zwischen den alten Herrschern und dem Machthabern von Köln und gipfelte in der Verschwörung gegen den Erzbischof von Isenberg, der 1225 bei Gevelsberg erschlagen wurde.
1523 kam die Reformation auch nach Westfalen. Die unter weltlicher Herrschaft stehenden Gebiete (Mark, Waldeck, Siegen, Wittgenstein, Ravensberg, Lippe, Dortmund etc.) wurden evangelisch, die zum Bistum gehörenden Gebiete blieben katholisch. Der Kölner Erzbischof Gebhard Truchseß trat zwar 1583 zur evangelischen Religion über und damit wurden auch die Bewohner seines Herrschaftsbereiche evangelisch, der Bischof wurde aber kurze Zeit später, 1584, gezwungen, auf sein Bistum und auf sein Kurfürstentum Westfalen zu verzichten.
Vom [[Dreißigjährigen Krieg]] (1618 bis 1648), indem Katholiken und Evangelische um die „richtige“ Religion kämpften und zugleich die Herrscher Europas versuchten, ihre Macht- und Gebietsansprüche zu festigen und auszuweiten, machte auch vor dem Sauerland nicht halt. Die Bewohner zwischen Lippen und Ruhr litten an Hunger, Seuchen wie die Pest und an den marodierenden, brandschatzenden und plündernden Soldaten. Einige sauerländer Städte, wie z. B. Arnsberg und Attendorn hielten der Belagerung stand.
Der [[siebenjährigen Krieg]] (1756 bis 1763), auch Dritter Schlesischer Krieg genannt, indem Preußen, Großbritannien, Hannover auf der einen Seite und Österreich, Frankreich, Russland auf der anderen Seite um die Vorherrschaft in Europa kämpften, hatte auch für das Sauerland schlimme Folgen. Die Bevölkerung litt unter den Soldatenhorden, die durch das Land streiften. Das Arnsberger Schloss wurde von den Franzosen besetzt und vom Erbprinzen von Braunschweig belagert und im Jahre 1762 angezündet. Der 7jährige Krieg endete mit dem [[Friede von Lunéville]], bei dem beschlossen wurde, dass das Kurfürstentum Köln aufgelöst wurde. Das Herzogtum Westfalen fiel an den Landgrafen von Hessen-Darmstadt, der es am 08.09.1802 durch Soldaten, die in Arnberg einrückten, in Besitz nahm. Der hessische Landgraf hob die Stände und Vorrechte der Städte auf und zog die Klostergüter ein.
Während der Herrschaft [[Napoleon]]s wurde Westfalen neu aufgeteilt. Das Sauerland blieb aber bei Hessen-Darmstadt. Nach dem Ende der Napoleonischen Herrschaft wurde im [[Wiener Kongress]] im Jahre 1815 Westfalen und damit auch das Sauerland preußisch. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde der größte Teil des Sauerlandes dem Bundesland Nordrhein-Westfalen zugeteilt. Ein kleiner Teil, wie etwa die Stadt Willingen, die für Skispringen und dem berühmt-berüchtigten Ausflugslokal „Sauerland Stern“ bekannt ist, gehört aber weiterhin zum Bundesland Hessen.

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